Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Fast am Ziel: Dorfladen in Feldstetten öffnet
Am 25. März sollen die Türen erstmals aufgehen – Waren werden eingeräumt – Das sind weitere Planungen
FELDSTETTEN - Als sie den Schlüssel in das Schloss steckt, ihn dreht und sich die Tür öffnet, da ist ein breites Lächeln in ihrem Gesicht zu erkennen. In ihren Augen ist es auch zu sehen: Anstrengung, aber vor allem Vorfreude, denn es ist geplant, dass der Dorfladen in Feldstetten erstmals am 25. März seine Pforten öffnet. Claudia Häberle vom Dorfladen-Team betritt den Raum im Museum. Sie zeigt auf den Boden. Dort ist markiert, wo einst die Waren platziert werden sollen. Die Einrichtung ist größtenteils bereits da. Große Holzschränke stehen bereit – um mit Ware gefüllt zu werden.
Claudia Häberle steht inmitten des baldigen Dorfladens und überlegt. Sie denkt zurück. Die gebürtige Ennabeurerin lebt seit dem Jahr 2000 in Feldstetten. „Wir waren und sind eine Gruppe von Frauen, die sich immer wieder unterhalten haben und bei denen auch das Thema aufkam, dass in Feldstetten so eine Art Dorfladen fehlt, um das Leben attraktiver zu machen. Das war schon vor ein paar Jahren“, erzählt sie. Die Liebe zur Heimat, dem regionalen Produkt, die Möglichkeit für einen kommunikativen Treffpunkt, einem „MeetingPoint“, wie Claudia Häberle ihn nennt: Das sei Wunsch gewesen. Ein Wunsch, der nun bald in Erfüllung gehen wird. „An anderen Orten funktioniert es ja auch. So hat man auch immer mal wieder Ideen aufgenommen“, denkt die 49-Jährige zurück. Andere teilten diese Gedanken und Wünsche. Vor gut drei Jahren fand sich das Dorfladen-Team zusammen (siehe Informationskasten). Aus den Ideen und Wünschen sollte Wirklichkeit werden. Jetzt ist es soweit.
Im Ehrenamt wird gearbeitet, viel vorbereitet, organisiert – darunter auch eine Abfrage, was sich die Bürger wünschen (wir berichteten). „Ziel ist, dass wir die Wünsche der Bürger bestmöglich aufnehmen, das Warensortiment so gestalten, wie es gebraucht wird“, erzählt Häberle und ergänzt: „Und wir wollen auch immer mit den Bürgern im Gespräch bleiben.“So werde beispielsweise überlegt, ob nicht eine Art Flyer gestaltet werden kann, auf dem Interessierte notieren können, was sie sich wünschen, wo sie Kritik sehen, was aber auch gut ist. Ein weiterer Punkt: ansprechbar sein. Claudia Häberle wird Marktverantwortliche, ist also ganz aktiv im operativen Geschäft dabei. In den vergangenen drei Jahren arbeitete die 49-Jährige im Bereich Marketing. „Wir kommen alle nicht aus dem Bereich des Lebensmittelhandels“, sagt sie. Deswegen habe sie nun verschiedene Praktika absolviert
Claudia Häberle vom Dorfladen-Team in Feldstetten – und zwar im Dorfladen Hülben und Bermaringen. „Diese Dorfläden sind sozusagen unsere Paten. Kasse, Anlieferung, Bestellung, Aktionen: Ich konnte in Abläufe reinschnuppern. Das war nicht nur sehr interessant, sondern hat auch Erfahrungen gebracht.“
Der Umgang mit Menschen bereite ihr so und so viel Freude und Spaß. Hinzu komme die Liebe zur Region. „Wir müssen uns auf der Alb nicht verstecken“, ist Claudia Häberles Meinung. Beim Dorfladen gehe es um die wichtige Stärkung der Grundversorgung des Laichinger Teilortes, aber eben auch um den kommunikativen und sozialen Teil. Der Dorfladen Feldstetten soll eine Anlaufstelle sein – für alle Generationen. So soll auch die Produktpalette gestaltet sein.
Hauptlieferant bei den Lebensmitteln werde die Firma Utz. Darüber hinaus gibt es regionale Lieferanten. Für jeden Geldbeutel soll etwas dabei sein. Süßwaren, Getränke, Nudeln, Frühstück, Teigwaren, Obst, Gemüse, Backwaren, Konserven und Aktionswaren: Mit Kreide ist auf dem Fußboden des Dorfladens Feldstetten aufgezeichnet, was wo eingestellt werden soll. Hinzu kommen eine gemütliche Sitzecke mit Ofen und eine alte Ladentheke.
„Alt“ist das Stichwort. Der Dorfladen Feldstetten verfolgt nämlich ein besonderes Konzept. „Es geht um die Zukunft – beispielsweise bei der Stärkung der Grundversorgung und auch bei der Nachhaltigkeit. Es wird nichts in Plastik verpackt“, gibt Häberle ein Beispiel. Auf der anderen Seite stehe die Vergangenheit. Die
Verbindung zum Heimatmuseum, dem Früher und Heute, soll geschaffen werden. „Wir sind so froh, dass wir nun hier sind“, sagt Häberle. Ein Dorfladen im Museum: „Das ist schon einzigartig.“
60 Quadratmeter Verkaufsfläche warten nun darauf, gestaltet, ausgefüllt und dann genutzt zu werden. „Das Ziel ist in Sicht“, freut sich Claudia Häberle stellvertretend für das Dorfladen-Team. Als Öffnungstermin ist der Donnerstag, 25. März, geplant. An den Öffnungszeiten werde derzeit noch gearbeitet. Klar sei aber: „Es soll täglich geöffnet sein.“Frische, Qualität, Preis-Leistung, die Gestaltung und Umsetzung: „Wir hoffen, dass sich die Kunden wohlfühlen und so auch gerne wiederkommen“, sagt Claudia Häberle und ergänzt einen wichtigen Punkt: „Es ist ein Gemeinschaftsprojekt – von Bürgern für Bürger.“
„Es ist ein Gemeinschaftsprojekt – von Bürgern für Bürger.“