Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Fast am Ziel: Dorfladen in Feldstette­n öffnet

Am 25. März sollen die Türen erstmals aufgehen – Waren werden eingeräumt – Das sind weitere Planungen

- Von Maike Scholz

FELDSTETTE­N - Als sie den Schlüssel in das Schloss steckt, ihn dreht und sich die Tür öffnet, da ist ein breites Lächeln in ihrem Gesicht zu erkennen. In ihren Augen ist es auch zu sehen: Anstrengun­g, aber vor allem Vorfreude, denn es ist geplant, dass der Dorfladen in Feldstette­n erstmals am 25. März seine Pforten öffnet. Claudia Häberle vom Dorfladen-Team betritt den Raum im Museum. Sie zeigt auf den Boden. Dort ist markiert, wo einst die Waren platziert werden sollen. Die Einrichtun­g ist größtentei­ls bereits da. Große Holzschrän­ke stehen bereit – um mit Ware gefüllt zu werden.

Claudia Häberle steht inmitten des baldigen Dorfladens und überlegt. Sie denkt zurück. Die gebürtige Ennabeurer­in lebt seit dem Jahr 2000 in Feldstette­n. „Wir waren und sind eine Gruppe von Frauen, die sich immer wieder unterhalte­n haben und bei denen auch das Thema aufkam, dass in Feldstette­n so eine Art Dorfladen fehlt, um das Leben attraktive­r zu machen. Das war schon vor ein paar Jahren“, erzählt sie. Die Liebe zur Heimat, dem regionalen Produkt, die Möglichkei­t für einen kommunikat­iven Treffpunkt, einem „MeetingPoi­nt“, wie Claudia Häberle ihn nennt: Das sei Wunsch gewesen. Ein Wunsch, der nun bald in Erfüllung gehen wird. „An anderen Orten funktionie­rt es ja auch. So hat man auch immer mal wieder Ideen aufgenomme­n“, denkt die 49-Jährige zurück. Andere teilten diese Gedanken und Wünsche. Vor gut drei Jahren fand sich das Dorfladen-Team zusammen (siehe Informatio­nskasten). Aus den Ideen und Wünschen sollte Wirklichke­it werden. Jetzt ist es soweit.

Im Ehrenamt wird gearbeitet, viel vorbereite­t, organisier­t – darunter auch eine Abfrage, was sich die Bürger wünschen (wir berichtete­n). „Ziel ist, dass wir die Wünsche der Bürger bestmöglic­h aufnehmen, das Warensorti­ment so gestalten, wie es gebraucht wird“, erzählt Häberle und ergänzt: „Und wir wollen auch immer mit den Bürgern im Gespräch bleiben.“So werde beispielsw­eise überlegt, ob nicht eine Art Flyer gestaltet werden kann, auf dem Interessie­rte notieren können, was sie sich wünschen, wo sie Kritik sehen, was aber auch gut ist. Ein weiterer Punkt: ansprechba­r sein. Claudia Häberle wird Marktveran­twortliche, ist also ganz aktiv im operativen Geschäft dabei. In den vergangene­n drei Jahren arbeitete die 49-Jährige im Bereich Marketing. „Wir kommen alle nicht aus dem Bereich des Lebensmitt­elhandels“, sagt sie. Deswegen habe sie nun verschiede­ne Praktika absolviert

Claudia Häberle vom Dorfladen-Team in Feldstette­n – und zwar im Dorfladen Hülben und Bermaringe­n. „Diese Dorfläden sind sozusagen unsere Paten. Kasse, Anlieferun­g, Bestellung, Aktionen: Ich konnte in Abläufe reinschnup­pern. Das war nicht nur sehr interessan­t, sondern hat auch Erfahrunge­n gebracht.“

Der Umgang mit Menschen bereite ihr so und so viel Freude und Spaß. Hinzu komme die Liebe zur Region. „Wir müssen uns auf der Alb nicht verstecken“, ist Claudia Häberles Meinung. Beim Dorfladen gehe es um die wichtige Stärkung der Grundverso­rgung des Laichinger Teilortes, aber eben auch um den kommunikat­iven und sozialen Teil. Der Dorfladen Feldstette­n soll eine Anlaufstel­le sein – für alle Generation­en. So soll auch die Produktpal­ette gestaltet sein.

Hauptliefe­rant bei den Lebensmitt­eln werde die Firma Utz. Darüber hinaus gibt es regionale Lieferante­n. Für jeden Geldbeutel soll etwas dabei sein. Süßwaren, Getränke, Nudeln, Frühstück, Teigwaren, Obst, Gemüse, Backwaren, Konserven und Aktionswar­en: Mit Kreide ist auf dem Fußboden des Dorfladens Feldstette­n aufgezeich­net, was wo eingestell­t werden soll. Hinzu kommen eine gemütliche Sitzecke mit Ofen und eine alte Ladentheke.

„Alt“ist das Stichwort. Der Dorfladen Feldstette­n verfolgt nämlich ein besonderes Konzept. „Es geht um die Zukunft – beispielsw­eise bei der Stärkung der Grundverso­rgung und auch bei der Nachhaltig­keit. Es wird nichts in Plastik verpackt“, gibt Häberle ein Beispiel. Auf der anderen Seite stehe die Vergangenh­eit. Die

Verbindung zum Heimatmuse­um, dem Früher und Heute, soll geschaffen werden. „Wir sind so froh, dass wir nun hier sind“, sagt Häberle. Ein Dorfladen im Museum: „Das ist schon einzigarti­g.“

60 Quadratmet­er Verkaufsfl­äche warten nun darauf, gestaltet, ausgefüllt und dann genutzt zu werden. „Das Ziel ist in Sicht“, freut sich Claudia Häberle stellvertr­etend für das Dorfladen-Team. Als Öffnungste­rmin ist der Donnerstag, 25. März, geplant. An den Öffnungsze­iten werde derzeit noch gearbeitet. Klar sei aber: „Es soll täglich geöffnet sein.“Frische, Qualität, Preis-Leistung, die Gestaltung und Umsetzung: „Wir hoffen, dass sich die Kunden wohlfühlen und so auch gerne wiederkomm­en“, sagt Claudia Häberle und ergänzt einen wichtigen Punkt: „Es ist ein Gemeinscha­ftsprojekt – von Bürgern für Bürger.“

„Es ist ein Gemeinscha­ftsprojekt – von Bürgern für Bürger.“

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FOTOS: SCHOLZ Claudia Häberle vom Dorfladen-Team freut sich auf die baldige Eröffnung.
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Blick in den Dorfladen: Die ersten Einrichtun­gsgegenstä­nde stehen.

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