Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
VdK-Ortsgruppe erstellt Festschrift
Offen bleibt, wie und wann das Jubiläum zum 70-Jährigen in Westerheim gefeiert wird
WESTERHEIM - „So langsam wird es Zeit, aus dem coronabedingten Winterschlaf zu erwachen. Aber man tut sich schwer, eine konkrete Linie zu verfolgen, da derzeit kaum verbindliche Terminangaben in das Jahresprogramm aufgenommen werden können.“Dies sagt Bernhard Walter, Vorsitzender der VdK-Ortsgruppe Westerheim, und hofft, dass die grassierende Corona-Pandemie bald verschwindet und die Menschen einen „normalen Alltag wieder leben können.“
Gebeutelt von dem Coronavirus war auch die VdK-Ortsgruppe Westerheim, wollte sie doch im vergangenen Jahr ihr 70-jähriges Bestehen feiern. Denn auf eine 70-jährige Geschichte kann die VdK-Ortsgruppe Westerheim zurückblicken, die Gründung erfolgte am 7. Juli 1950. Absagen musste der VdK-Ortsverband auch ihre für Donnerstag, 3. Dezember, geplante und traditionelle Adventsfeier. Insgesamt standen für das Jahr 2020 zehn offizielle Termine auf der Arbeitsliste, die alle ausfielen. Die Jahresversammlung 2020 konnte noch Mitte März über die Bühne gebracht werden, kurz vor dem allgemeinen Lockdown.
„Unsere Hauptversammlung 2021 haben wir mal vorsorglich in den Herbst verschoben“, erklärt Walter und verweist auf Empfehlungen des VdK-Landesverbandes, keine Versammlungen und Konferenzen vor dem dritten oder vierten Quartal 2021 auszuführen. „Das stellt uns vor keine allzu großen Probleme, da dieser zeitliche Versatz durchaus rechtens ist“, ergänzt der Westerheimer Ortsvorsitzende, und weiter: „Ich habe auch schon überlegt, ob wir diese Hauptversammlung eventuell mit der Weihnachtsfeier zusammenlegen könnten.“Aber das müsse noch in der Vorstandschaft besprochen und geklärt werden.
Mehr Planungsbedarf benötige man dagegen die 70-Jahr-Feier, die 2020 bereits auf den 7. Juli, dem Gründungstag der Westerheimer Ortsgruppe, terminiert war. „Hier waren die Planungen bereits weit fortgeschritten und der Festakt mit Grußworten und Rückblick musste natürlich coronabedingt abgesagt werden“, berichtet Bernhard Walter. Die Gruppe habe sich fest vorgenommen, dieses Feier in diesem Jahr wenn irgendwie möglich nachzuholen. „Auf dieser unsicheren Basis planen wir nun und freuen uns sehr auf die Feier“, betont Walter: „Wir denken auch, dass wir die Jubiläumsfeier mit Gedenkfeier unseren Gründern und Vorfahren schuldig sind.“
Bernhard Walter lässt wissen, dass seine Ortsgruppe eine kleine Vereinschronik zusammenstellen möchte, um die Gründungsmitglieder und die früheren Vereinsmitglieder und deren Leistung gerecht zu werden. Der diesjährige längere Winter mit seinen tiefen Temperaturen und dem recht ordentlichen Schnee habe zeitliche Gelegenheit gegeben, in den alten Unterlagen zu forschen und Daten und Fakten zusammenzutragen. „Wir hoffen sehr, die Festschrift im Laufe des Jahres druckfrisch präsentieren zu können“, unterstreicht der VdK-Ortsgruppenleiter.
Zur 70-jährigen Geschichte der VdK-Ortsgruppe Westerheim, die nun einige Mitglieder aufgearbeitet haben, ist im „Protokollbuch Nr. 1“niedergeschrieben und festgehalten: „Aufgrund der Bekanntmachung durch Anschlag und Ortsschelle fanden sich am 7. Juli 1950 abends um 8 Uhr im Gasthaus zum Rössle Kriegsbeschädigte und Kriegshinterbliebene zu einer Aussprache ein.“Walter beurteilt die Bekanntmachung so: „Wir betrachten diese Stelle als unsere Gründungsurkunde“.
Doch im VdK waren einige Westerheimer schon länger aktiv dabei, sie gehörten der 1948 gegründeten
Ortsgruppe in Laichingen an. Es war der damalige Kreisvorsitzende Heidenreich, der Mitte des Jahres 1950 die Westerheimer bewegte, doch eine eigene Ortsgruppe zu gründen und zu bilden. Er regte die Versammlung am Abend des 7. Juli 1950 im Gasthaus Rössle an, zu der zahlreiche namentlich nicht genannte Bürger Westerheims gekommen waren.
„Kamerad Heidenreich“, wie im „Protokollbuch Nr. 1“nachzulesen ist, konnte die Westerheimer überzeugen, eine eigene Ortsgruppe zu bilden. 39 Personen schlossen sich dem neuen VdK-Ortsverband an, eine Vorstandschaft konnte gleich gewonnen werden. Der erste Vorsitzende in der nun 70-jährigen Geschichte der Westerheimer Ortsgruppe war Anton Ascher (Obere Gasse), der sie über viele Jahre leitete. Zu seinem Stellvertreter wurde 1950 Clemens Walter (Postbote vom Heuberg) gewählt, zum Kassierer Franz Fischer (ehemaliger Poststellenleiter) und zum Schriftführer Ludwig Schwenk (Lange Gasse).
Die Vorsitzenden waren bislang Anton Ascher, Rupert Schweizer und Ferdinand Brosch. Seit einigen Jahren leitet Bernhard Walter die VdKGruppe, dem als Stellvertreter Helmut Kneer zur Seite steht. Kassierer ist Gerhard Schwenk, Schriftführerin Susanne Eichert. Das Amt des Rentenund Behindertenbeauftragten hat Heinz Rettig inne, das der Frauenbeauftragten Theresia Kneer. Rechnungsprüfer sind Erwin Barth und Theresia Rettig.
Am 6. Dezember 1975 war die Feier zum 25-jährigem Jubiläum der VdK-Ortsgruppe im Gasthaus Adler. Am 7. Dezember 2000 feierte sie das 50-jährige Jubiläum im Gasthaus Rössle und am 10. April 2010 das 60jährige Betehen, ebenfalls im Gasthaus Rössle in Westerheim. 1996 wurde der Kreisverband Münsingen aufgelöst und Westerheim schloss sich dem Kreisverband Ulm an. „Diese Entscheidung wurde allgemein positiv aufgenommen“, erinnert sich Bernhard Walter. Am 16. April 1997 erfolgte bei der Ortsgruppe Westerheim eine Neuordnung mit einer Anpassung an die Regelungen und Statuten. „Dabei konnten anschließend alle Ämter wieder besetzt werden“, berichtet Walter. Aktuell zählt die Ortsgruppe 88 Mitglieder
An weiteren in diesem Jahr geplanten Terminen zweifelt der Westerheimer VdK-Chef und verweist auf einige „Forentermine“. Geplant seien auch vier kleinere Ausflüge oder Wanderungen in die nähere Umgebung. Doch hinter alle diesen Veranstaltungen würden große Fragezeichen stehen, weiß Walter. „So müssen wir diese Planungen großteils über Telefon und per E-Mail erledigen, da Videokonferenzen und dergleichen von uns nicht mehr gestemmt werden können“, erzählt er. „Aber wir haben bei der vergangenen Hauptversammlung 2020 ein starkes und zuverlässiges Team gewählt und wir freuen uns auf die Jahresarbeit“, fasst Walter zusammen.