Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Trotz Lockdown
Im Süden bleibt Arbeitslosigkeit fast unverändert
NÜRNBERG/STUTTGART (dpa) Der Corona-Lockdown schlägt sich weiter kaum auf die Arbeitslosenzahlen in Baden-Württemberg nieder. Im Februar nahm die Zahl der Menschen ohne Job im Monatsvergleich sogar wieder leicht ab, wie die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit am Dienstag in Stuttgart mitteilte. Zum Stichtag 11. Februar waren in Baden-Württemberg genau 279 935 Menschen arbeitslos gemeldet, 3686 weniger als noch im Januar. Die Arbeitslosenquote sank um 0,1 Prozentpunkte auf 4,4 Prozent. Die Werte bleiben allerdings auf einem hohen Niveau: Noch vor einem Jahr hatte die Arbeitslosenquote nur bei 3,5 Prozent gelegen.
Der Chef der Regionaldirektion, Christian Rauch, sagte, es sei über saisonale Effekte hinaus noch kein positiver Trend auf dem Arbeitsmarkt erkennbar. So bleibe der Bestand an gemeldeten freien Stellen auf einem niedrigen Niveau. „Es gibt noch keinen Abbau der coronabedingten Arbeitslosigkeit. Stattdessen verzeichnen wir weiterhin steigende Anzeigen auf Kurzarbeit gegenüber den Sommermonaten sowie eine deutlich reduzierte Arbeitskräftenachfrage.“Baden-Württembergs Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut sagte, damit aus dem leichten Rückgang der Arbeitslosenzahlen „ein Trend“werden könne, müssten angeschlagenen Branchen Öffnungsperspektiven aufgezeigt werden. Die CDU-Politikerin plädiert seit Längerem für ein Ende strikter Lockdown-Maßnahmen beispielsweise für den Einzelhandel.
In Bayern hat sich die Arbeitslosigkeit im Februar praktisch nicht verändert. Die Quote verharrte bei 4,2 Prozent, wie die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit am Dienstag in Nürnberg mitteilte. Die Zahl der Arbeitslosen lag bei 316 632. Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist die Arbeitslosigkeit allerdings auch in Bayern deutlich gestiegen: Im Februar 2020 hatte die Quote – noch unbeeinflusst von Corona – bei 3,2 Prozent gelegen.