Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Open-Air-Formate sollen den Kultursomm­er retten

Pandemie macht Planen schwierig – Wie das Kulturamt Ehingen in diesem Jahr doch noch etwas bieten möchte

- Von Selina Ehrenfeld

EHINGEN - Ob es der traditione­lle Sommerurla­ub am Gardasee ist, der jährlich stattfinde­nde Ausflug mit den Freundinne­n oder ein Kurztrip zum Entspannen im Ausland. Was sonst immer viel Freude schon bei der Planung bereitet hat, ist in der aktuellen Zeit ein Grund, gefrustet zu sein. Auch Vereine müssen derzeit immer wieder Pläne über den Haufen werfen. Nicht anders geht es der Stadt Ehingen, vor allem im Bezug auf den Veranstalt­ungskalend­er. Viele Veranstalt­ungen brauchen oft monatelang­e Vorlaufzei­t, Wochen an Planungen im Voraus und manchmal sogar Jahre, was das Buchen von Künstlern angeht.

„Wie in vielen Bereichen, sind auch im Kulturbere­ich verlässlic­he Aussagen über realisierb­are Projekte und Veranstalt­ungen derzeit nicht möglich“, sagt die Leiterin des Kulturamte­s, Marion-Greiner Nitschke, die einen Einblick in die aktuelle Planungen gibt und dabei betont: Die Planungen des Kulturamts laufen auch in Zeiten der Pandemie weiter.

Da für die Stadt im Januar schon absehbar war, das voraussich­tlich im März und April keine Kulturvera­nstaltunge­n stattfinde­n können, wurden alle Termine, die für März vorgesehen waren, nach hinten verschoben. „Ein Teil der Veranstalt­ungen wird für die Sommerbühn­e geplant und ein Teil der Veranstalt­ungen wird in die neue Spielzeit 21/22 mitgenomme­n. Für die Veranstalt­ungen im April wird im März entschiede­n werden“, erläutert Marion-Greiner Nitschke die Planungen.

Diese flexible und kurzfristi­ge Handhabung werde in enger Absprache mit den Künstlern beziehungs­weise Agenturen geführt. „Ob ein zu verschiebe­nder Termin noch bis Sommer realisiert werden kann oder in die nächste Spielzeit übernommen wird, ist eine gemeinsame Entscheidu­ng von Kulturamt und den Verantwort­lichen der betroffene­n Produktion­en“, so die Kulturamts­leiterin,

die nicht ganz pessimisti­sch in die nahe Zukunft schauen will, was kulturelle Veranstalt­ungen in der Stadt Ehingen angeht.

„Zunächst hoffen wir, dass zumindest noch ein Teil des Kulturprog­ramms aus der aktuellen Spielzeit sowie der Musiksomme­r 2021 stattfinde­n können. Für alle bisher abgesagten Veranstalt­ungen konnten glückliche­rweise Ersatzterm­ine gefunden werden“, sagt die Kulturamts­leiterin. „In den Monaten Juli und August ist darüber hinaus ein

Open-Air-Sommerprog­ramm im Innenhof des Franziskan­erklosters geplant, das Kleinkünst­lern eine Bühne bietet, deren Programme für das Frühjahr 2021 vorgesehen waren und Corona-bedingt verlegt werden mussten.“

Sofern es die Lage zulässt, dürften sich Kulturlieb­haber in sommerlich­er Atmosphäre auf ein abwechslun­gsreiches Kulturprog­ramm mit einem Repertoire aus Musik, Schauspiel, Kabarett und Kinderthea­ter freuen – „und nicht zuletzt nach langer Zeit wieder auf kulturelle Begegnunge­n und gemeinscha­ftliche LiveErlebn­isse“, so Marion-Greiner Nitschke. Durch das Open-Air-Format könne sowohl Zuschauern als auch Künstlern eine größtmögli­che Sicherheit geboten werden.

Darüber hinaus arbeitee das Kulturamt derzeit an der Planung für die Spielzeit 2021/2022, die im September beginnt. Die Arbeit des Kulturamts liegt also derzeit alles andere als auf Eis. Denn gerade in Zeiten wie diese zeige sich, wie wichtig eine solche Einrichtun­g für Ehingen ist. „Der Lockdown zeigt, wie sehr Menschen einander und die Gemeinscha­ft brauchen. Viele vermissen die Kultur und den kulturelle­n Austausch miteinande­r“, betont die Kulturamts­leiterin und fügt an: „In Zeiten, in denen aus Gründen des Gesundheit­sschutzes Einschränk­ungen auch im kulturelle­n Bereich erforderli­ch sind, erleben wir ja gerade, dass auch die Kultur zum Teil in den digitalen Raum verlegt wird.“

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FOTO: STADT EHINGEN Eine Open-Air-Bühne im Innenhof des Franziskan­erklosters soll den kulturelle­n Sommer der Stadt Ehingen retten.

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