Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Steht die Volksbank kurz vor einer weiteren Fusion? Das sagt der Bankchef
Sprecher der Voba Ulm-Biberach: Führen Gespräche mit vielen – Es gibt Hürden
ULM - Schluckt die Volksbank UlmBiberach demnächst eine weitere Genossenschaftsbank? Vorstandssprecher Ralph P. Blankenberg ließ am Dienstag im Gespräch mir der „Schwäbischen Zeitung“keinen Zweifel daran, dass seine Bank bei einer möglichen Fusion der „aufnehmende“, sprich: der größere, Partner sein werde.
Laut Blankenberg führe die Volksbank (mehr als 500 Mitarbeiter, Bilanzsumme: drei Milliarden Euro) derzeit viele Gespräche mit mehreren Banken, um einen möglichen Zusammenschluss zu sondieren. Mit welchen Banken der Region genau, wollte er nicht verraten. Dies würde womöglich die Verhandlungen gefährden.
Zwei mal schon hatte die Volksbank Ulm-Biberach (Sitz in Ulm) mit der kleineren Volksbank auf der anderen Donauseite in Neu-Ulm Fusionsgespräche geführt, zwei mal ohne offizielles Ergebnis. Soll es nun im dritten Anlauf klappen? Dazu wollte sich Blankenberg mit Verweis auf die Vertraulichkeit der Gespräche nicht äußern.
Fusionen sind auch denkbar mit Banken im Raum Ehingen (wo es zuletzt Zusammenschlüsse gab), im Raum Laichingen, mit Genossenschaftsbanken im Norden oder aber im Süden, im Biberacher Raum.
Ob es noch in diesem Jahr zu einer Fusion mit einer anderen Bank kommt – Blankenberg hat schon mehrere Fusionen begleitet, zuletzt den Zusammenschluss
2008 mit der Volksbank Biberach –, wollte der Vorstandssprecher nicht sagen. Dazu bräuchte er eine „Glaskugel“.
Warum er weitere Fusionen im regionalen Banksektor ganz allgemein erwartet? Weil kleine Banken immer größere Probleme hätten, die umfangreichen Vorgaben der Politik (Regulatorik) zu erfüllen. Die Volksbank UlmBiberach selbst sei „nicht darauf angewiesen“, sich weiter zu vergrößern, so Blankenberg. Man sei leistungsfähig genug.
Blickt man auf die vorgegebenen Rahmenbedingungen, zeigt sich jedoch ein differenzierteres Bild. Laut Blankenberg sollten Banken nach Vorstellungen der Politik bis in fünf Jahren auf eine Bilanzsumme von fünf Milliarden Euro kommen; für dieses Ziel fehlen der Volksbank aktuell noch zwei Milliarden Euro.
Als Hürden bei Fusionen bezeichnete Blankenberg weniger die „Ratio“, die bei kleineren Banken durchaus vorhanden sei. Auch diesen leuchte es meist ein, dass sie nur unter dem Dach einer größeren Bank zukunftsfähig seien. Scheitern würden Fusionen eher an der „Emotion“. Kleinere Banken hätten Angst, dadurch ihre Identität zu verlieren.