Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Bobic geht wohl zu Hertha BSC
FRANKFURT (SID) - Erstmals winkt die Königsklasse, die Mannschaft rauscht durch die Liga, doch der Macher der Erfolgsstory verlässt Eintracht Frankfurt zum Saisonende nach fünf Jahren mit einem Knall. Sportvorstand Fredi Bobic bestätigte in der ARD-Sendung „Sportschau Thema“seinen Abschied, ohne sein künftiges Ziel zu nennen. Die Reise dürfte zu Hertha BSC gehen. „Ich brauche nicht groß rumeiern. Man war vorbereitet darauf, dass die Situation kommt, dass ich im Sommer 2021 den Verein verlassen werde“, sagte Bobic. Er habe sogar schon Mitte 2020 gehen wollen. „Dann wurde ich gebeten, ob ich nicht noch die Corona-Saison durchziehen kann, und ich habe gesagt, das mache ich, schon aus moralischen Gründen. Ich habe gesagt, ich ziehe noch ein Jahr durch – und jeder wusste eigentlich Bescheid.“
Der Aufsichtsrat habe alles versucht, ihn zu halten: „Aber es ist eine persönliche Sache, und das haben sie auch verstanden.“Zu den Hertha-Berichten mochte sich Bobic inhaltlich nicht äußern. Der Verlust des 49-Jährigen, dessen Familie in Berlin lebt, schmerzt die Hessen, die Verkündung kommt zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt. Steht doch auch der Abschied von Sportdirektor Bruno Hübner zum Ende dieser Spielzeit an.
Die Eintracht fühlt sich offensichtlich überrumpelt. „Fredi Bobic ist vor drei Wochen auf mich zugekommen und hat mich über seine Überlegungen bezüglich einer Auflösung seines bis zum 30. Juni 2023 laufenden Vertrages nach dem Ende der laufenden Saison informiert“, teilte Aufsichtsratchef Philip
Holzer mit. „Wir haben verabredet, entsprechende
Gespräche zu führen und darüber im Sinne des sportlichen Erfolgs der Eintracht absolutes Stillschweigen zu wahren.“Die Gespräche seien derzeit noch nicht abgeschlossen und würden „erst nach der nächsten Aufsichtsratssitzung Mitte März fortgesetzt“.
Laut „Bild“-Zeitung stellt sich die Eintracht fünf Millionen Euro Ablöse vor. Als Bobic-Nachfolger bringen mehrere Medien den früheren Eintracht-Kapitän Christoph Spycher ins Gespräch, der derzeit noch als Sportchef bei Young Boys Bern tätig ist.