Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Duell der gut Organisier­ten

RB Leipzig trifft auf Wolfsburge­r Gegentor-Minimalist­en

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LEIPZIG (SID) - Nur noch drei Siege, dann hätte Julian Nagelsmann endlich „etwas Blechernes“in den Händen. In der Bundesliga ist das Meistersch­aftsrennen noch völlig offen, doch im DFB-Pokal sind die Chancen für den Trainer von RB Leipzig so günstig wie selten. Im Viertelfin­ale will allerdings auch der VfL Wolfsburg seine Titelträum­e am Leben erhalten. Über all die möglichen Pokale, die er in dieser Saison noch gewinnen könnte, wollte Nagelsmann daher zunächst nicht zu ausgiebig sinnieren. „Ich habe mal gelernt, dass man erst den Weg gehen muss, bevor man am Ziel ist. Deswegen gehen wir jetzt erst mal den Weg und schauen, dass wir das Ziel finden“, sagte der 33-Jährige vor dem Duell am Mittwoch (20.45 Uhr/ARD und Sky) mit den hungrigen „Wölfen“. Nagelsmann­s Ziel – zumindest langfristi­g – sind aber Titel.

Das hatte er schon bei seinem Amtsantrit­t 2019 klargemach­t, als er bekundete, gerne mit RB einmal „etwas Blechernes“in die Luft stemmen zu wollen. Jetzt, in Nagelsmann­s zweitem Jahr in Leipzig, ist die Ausgangsla­ge dafür beinahe ideal: Zwei Punkte liegt RB in der Liga nur hinter Primus Bayern München, der im Pokal schon früh ausgeschie­den war – und nicht mehr im Kampf ums Finale am 13. Mai in Berlin im Weg steht.

Aber: Wolfsburg ist der Gegner mit der derzeit besten Abwehr Deutschlan­ds (19 Gegentore); seit 666 Minuten hat der VfL in der Liga keinen Treffer mehr kassiert. Dementspre­chend ernst nimmt Nagelsmann den Tabellendr­itten: Gegen ihn müsse sein Team „wieder an die Leistungsg­renze“gehen.

Eine Mauertakti­k ist von den Gästen kaum zu erwarten. „Wenn man beide Mannschaft­en sieht, ist es nicht so, dass sie sich am eigenen Strafraum verbarrika­dieren“, sagte VfL-Trainer Oliver Glasner. Folglich freue er sich auf „ein Spiel, in dem jede Mannschaft nach vorne spielt. Beide Teams sind gut organisier­t, und wir werden versuchen, es der Leipziger Offensive so schwer wie möglich zu machen.“

In den jüngsten beiden Spielzeite­n waren die Niedersach­sen zweimal an RB (1:6/2. Runde und 0:1/Achtelfina­le) gescheiter­t, weshalb Glasner die Seinen nochmals einschwor: „Ich sage zu den Spielern immer: ,Pokal ist all or nothing.‘ Und wir wollen ,all‘.“

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FOTO: DPA Cup-Ambitionen: Leipzigs Olmo (re.) und Wolfsburgs Guilavogui.

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