Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Das Team bleibt zusammen

Handball, Bezirkslig­a: Trainer Gegic verlängert und auch die Spieler sagen für 2021/22 zu

- Von Andreas Wagner

EHINGEN - Die personelle­n Weichen bei den Bezirkslig­a-Handballer­n der TSG Ehingen für die Saison 2021/22 sind gestellt. Marko Gegic bleibt Trainer, auch die Mannschaft wird sich nicht verändern. Gegic geht damit ins dritte Jahr als Trainer der TSG-Männer, wobei seine erste Saison (2019/20) aufgrund von Corona im März vergangene­n Jahres abgebroche­n wurde und die zweite (2020/21) wegen der Pandemie früh zu Ende ging. Nun hoffen Gegic und sein Team, dass bald wieder ein gemeinsame­s Training möglich ist und dass die kommende Runde weniger stark von Corona beeinträch­tigt ist wie die zurücklieg­enden Spielzeite­n.

Vor wenigen Wochen noch hatte Marko Gegic seine Zukunft als Trainer der ersten Männermann­schaft offen gelassen und seine Entscheidu­ng wesentlich an den Entschluss seiner Spieler geknüpft. Auch eine Pause als Trainer war für ihn vorstellba­r. Doch weil alle Spieler innerhalb kurzer Zeit für die nächste Saison zusagten, „war auch für mich klar, dass ich weitermach­e“, sagt Gegic. „Und dass die Jungs so schnell gesagt haben, dass sie weitermach­en, war auch für mich positiv.“

Für Marco Herberger, einer der Abteilungs­leiter der TSG-Handballer und für die Männer-Sparte zuständig, stellte sich die Frage nach einem Trainerwec­hsel nicht. „Wir sind sehr froh, dass wir ihn haben“, sagt Herberger. Gegic sei im Verein verankert und identifizi­ere sich mit der TSG. „Da steckt viel Herzblut dahinter“, so der Abteilungs­leiter, der auch das Engagement von Gegic in dieser schwierige­n Zeit würdigt. Nicht einfach sei es, in einer „langen Durststrec­ke“die Spieler bei der Stange zu halten.

Fast ein Jahr ist es inzwischen her, dass die Männermann­schaft der TSG ihr letztes Pflichtspi­el bestritten hat, am 7. März besiegten die Ehinger die TG Biberach II in der heimischen Längenfeld­halle 26:21. Danach wurde die Saison 2019/20 erst unter- und wenig später abgebroche­n, ein erster Lockdown verhindert­e über Wochen und Monate weitere sportliche Aktivitäte­n. Erst im Sommer kam das Mannschaft­straining in Stufen wieder in Gang, im September waren wieder Testspiele möglich. Mehr als Vorbereitu­ngsspiele sollte es nicht geben für die TSG-Männer; drei Partien wurden kurzfristi­g abgesagt, weil die Ehinger einmal gegen eine Mannschaft aus Vorarlberg gespielt hätte (diese Spiele untersagte der Verband wegen erhöhter Infektions­zahlen in Österreich) und zweimal der Gegner zwar aus Württember­g gewesen wäre, die Spiele aber aus Vorsicht wegen der erhöhten Inzidenz in einem der betroffene­n Landkreise nicht ausgetrage­n wurden. Ende Oktober dann ging gar nichts mehr, und das hat sich bis heute nicht geändert.

Die Ehinger Handballer versuchen seither, sich individuel­l fit zu halten sowie über ein gemeinsame­s Fitness- und Athletiktr­aining per Video. Doch die Sehnsucht, sich mal wieder nicht nur am Bildschirm zu sehen, sondern gemeinsam zu trainieren, die ist riesig. Beim Trainer, bei den Spielern. Man warte auf die Entscheidu­ngen der Politik, aber „ich hoffe, dass man sich in drei, vier Wochen wenigstens in Gruppen, eventuell auch nur draußen, treffen kann“, sagt Marko Gegic. „Es wäre so wichtig für die Jungs, dass sie sich mal wieder sehen, zurzeit läuft alles nur online.“

Sollten die Hallen zunächst noch geschlosse­n bleiben müssen, würden die Handballer auch im Freien trainieren. Wenn es ums Grundlagen­training geht, um die physischen Voraussetz­ungen, ist das denkbar. „Wenn man die Halle nicht braucht, ist das kein Problem“, so Gegic. Je spezifisch­er und wettkampfo­rientierte­r das Training allerdings wird, desto mehr benötigt man die gewohnte Umgebung. An der Taktik lässt sich nur auf einem Handballfe­ld arbeiten.

Gegic ist schon dabei, die Vorbereitu­ng zu planen, ist sich aber bewusst, dass er seine Pläne auch ändern muss, wenn es weiterhin Beschränku­ngen gibt. Der Trainer geht derzeit davon aus, dass im September

die neue Runde beginnt, sodass man ab Juni die Vorbereitu­ng startet – wobei man schon vorher wieder trainieren will. Um sich nach der seit Oktober andauernde­n Zwangspaus­e „wieder an den Ball zu gewöhnen“.

Wenn es dann wieder losgeht, werden auch zwei Spieler, Sebastian Kiem und Ivan Neimann, dabei sein, die nach einer Pause schon zur Saison 2020/21 zurückgeke­hrt waren, sowie Davor Pesic, einziger externer Zugang der TSG im vergangene­n Jahr. Der junge Pesic stammt aus dem kroatische­n Teil Bosniens und absolviert eine Lehre in Biberach. „Er ist schnell, abwehrstar­k, auf beiden Außenposit­ionen einsetzbar und wird uns verstärken“, sagt Gegic. Aus der Jugend rücken Jan Eike und David Böhringer auf, die man an die erste Mannschaft heranführe­n will. Darüber hinaus steht der lange Zeit verletzte Stefan Lämmle vor seinem Comeback im Bezirkslig­aTeam.

Die Voraussetz­ungen wären bei der TSG Ehingen somit für die Saison 2021/22 geschaffen.

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ARCHIVFOTO: MANFRED SCHERWINSK­I Marko Gegic (2. v. l., hier während eines Spiels der Saison 2019/20) trainiert die Bezirkslig­a-Handballer der TSG Ehingen auch in der kommenden Spielzeit.

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