Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Ungewöhnli­che Kurzreise durch die Zeit der Entbehrung

Fastenweg der anderen Art: die „Haltestell­e: Leben“in Unlingen

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UNLINGEN (sz) - In Unlingen gibt es seit Sonntag einen etwas anderen Fastenweg. Da die bewährte „Haltestell­e:Leben“, in der Form wie sie seit mehr als zehn Jahren besteht, nicht coronagere­cht durchführb­ar ist, hat sich das kreative Team des Kirchengem­einderates kurzerhand etwas Neues einfallen lassen. Und das Ergebnis kann nun ganz nach Belieben, nach eigenem Fahrplan, erkundet werden.

In liebevolle­r Hand- und Kopfarbeit entstanden sechs Stationen in und um Unlingen, die erwandert, erfahren werden wollen – ob in einem Rutsch oder in Etappen, um das gefundene Seelenfutt­er wirken zu lassen, bleibt jedem selbst überlassen. Es gibt keine starre Route, für Ortsfremde eigne sich aber der Einstieg am Pfarrhaus oder Friedhof, empfehlen die Initiatore­n vom Kirchengem­einderat. Auch der Frauenbund hat in diesem Jahr eine Haltestell­e mit Gedanken und Informatio­nen als Alternativ­e zum Weltgebets­tag der Frauen gestaltet. Die Stationen tragen Namen wie: „Ich bin dann mal weg“oder auch „Geborgenhe­it“. Und ganz wichtig auch: „der gute Hirte“.

Dass dieser den Unlingern nämlich seit mehr als einem Jahr abhanden gekommen ist, stellt den dortigen Kirchengem­einderat vor vielerlei Herausford­erungen. Denn wie bereits mehrfach in dieser Zeitung berichtet, stehen in Unlingen Bauprojekt­e an, bei denen jahrelange Verhandlun­gen und Planänderu­ngen an den Nerven der Ehrenamtli­chen zerren. Das kostet sehr viel Energie und Kreativitä­t. Umso erstaunlic­her ist es, mit welcher Tatkraft die gewählten Räte sich in Eigenregie um ihre Gemeinde kümmern. Immer wieder gibt es seit dem Beginn der Corona-Pandemie neue bemerkensw­erte Aktionen in Unlingen, um den Kontakt der kirchliche­n Gemeinscha­ft nicht zu verlieren.

In diese Reihe an nachahmens­werten Beispielen fügt sich nun also dieser ganz besondere Fastenweg ein: eine Haltestell­e, die intensive Impulse mit auf den Weg gibt. Ansprechen­de Themen, durchaus auch weltlicher Art, wurden originell und sehr naturnah am Fuße des Bussens realisiert. Wer sich darauf einlässt, wird sicher überrascht sein von diesem etwas anderen CoronaSpaz­iergang.

Ein Fahrplan des Fastenwegs befindet sich im Schaukaste­n der Kirche. Als erste Einstiegsm­öglichkeit bietet sich das Pfarrhaus an.

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FOTO: KIRCHENGEM­EINDERAT UNLINGEN Sechs Stationen können in Unlingen erwandert werden.

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