Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Nach erst einem Jahr: Max-Martin Deinhard verlässt die IHK schon wieder
Eigentlich hatte er große Ziele im Raum Ulm/Biberach als Hauptgeschäftsführer – Die Gründe seines Abschieds
ULM (sz/rau/cs) - Schwerer und überraschender Schlag für die IHK Ulm. Hauptgeschäftsführer MaxMartin W. Deinhard (39), der erst vor einem Jahr an die Donau gekommen war, verlässt die Industrie- und Handelskammer schon wieder. Das teilte die IHK am Mittwoch mit.
Zum Ende des Jahres werde er seinen Posten räumen, so die IHK. Zum Jahresbeginn 2022 trete Max-Martin W. Deinhard dann seine neue Stelle an: als Hauptgeschäftsführer einer anderen IHK im Nordwesten Deutschlands. Genauer: der IHK Ostfriesland und Papenburg (Sitz in Emden).
Deinhard sagt: „Für mich hat sich die einmalige Möglichkeit ergeben, nahe meiner Familie die Verantwortung für eine Industrie- und Handelskammer zu übernehmen. Es bedeutet für mich keine Entscheidung gegen die IHK-Region Ulm, sondern für die Übernahme einer anspruchsvollen Aufgabe in meiner Heimat. Ich befinde mich in einer Lebensphase, in der ein solcher Wechsel noch möglich ist und persönliche Gründe eine entscheidende Rolle spielen“, so Deinhard zu seiner Entscheidung.
Seine Stelle in Ulm hatte Deinhard erst im Januar vergangenen Jahres angetreten, als Nachfolger des langjährigen IHK-Hauptgeschäftsführers Otto Sälzle. Er stammt aus dem niedersächsischen Delmenhorst
und absolvierte zunächst eine Lehre als Fluggerätemechaniker, später schloss er ein Studium in Politikmanagement in Bremen und dann den Masterstudiengang Politik- und Verwaltungswissenschaft in Konstanz ab. Danach arbeitete er als Referent bei der IHK Offenbach am Main, bevor er zur IHK WürzburgSchweinfurt wechselte, wo er 2015 zum Stellvertretenden Hauptgeschäftsführer berufen wurde.
Ulms IHK-Präsident Jan Stefan Roell nahm Deinhards Entscheidung „mit großem Bedauern“zur Kenntnis. „Herr Deinhard hat in kürzester Zeit in der Region fußgefasst und mit seiner sympathischen und engagierten Art schnell überzeugen können.“Gemeinsam mit dem IHK-Ehrenamt habe er die strategische Ausrichtung der IHK („Strategiepapier Ulm 2030“) mitentwickelt und mit seiner Mannschaft in der Coronakrise „hervorragende Arbeit“geleistet.
Roell zeigt auch Verständnis: „Wenn die Familie einen braucht, dann müssen alle dafür Verständnis haben“, so der IHK-Präsident. Gleichzeitig verstehe der Präsident die Beweggründe von Deinhard, der die Chance ergreife, die Verantwortung für eine IHK in seiner Heimatregion zu übernehmen.