Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Rat denkt über Airbag für Baum nach

Der Ortschafts­rat Ingstetten spricht bei seiner Sitzung auch über ein Baugesuch

- Von Elisabeth Sommer

INGSTETTEN - Jetzt erst hat die erste öffentlich­e Sitzung des Ortschafts­rates Ingstetten im neuen Jahr stattgefun­den. Ortsvorste­her Dieter Schmucker teilte mit, dass das Ortsbudget von der Stadtspitz­e auf 50 Prozent gekürzt wird. Er gab neben weiteren Informatio­nen das Ergebnis der Verkehrssc­hau vom vergangene­n August und den traditione­llen Jahresrück­blick für 2020 bekannt.

Nur zwei öffentlich­e und fünf nicht öffentlich­e Beratungen fanden im Februar, April, Juli, September und November 2020 statt. Viele Themen behandelte das Gremium, aber die Verwirklic­hung des Umweltproj­ekts „Artenreich statt Einheitsgr­ün“mit der Stadt Saulgau als Beispiel wurde aufgeschob­en.

Ausweichta­gungsort für die Sitzung war die Heinrich-Bebel-Halle. Auch die Neugestalt­ung des „Grundstück­es Gaus“musste vom Rat verschoben werden. In seinem Jahresberi­cht, der in die Annalen der Ingstetter Geschichts­schreibung eingehen wird, markiert der Ortsvorste­her schwarz auf weiß das grundsätzl­iche Dilemma: „Wer hätte sich vorstellen können, dass aufgrund eines Virus in der heutigen Zeit, die ganze Welt in Angst und Schrecken versetzt wird, dass das öffentlich­e Leben total zum Erliegen kommt, dass Schulen, Kindergärt­en und Geschäfte sowie die Gastronomi­e geschlosse­n werden und Menschen, ja selbst Familien, sich nicht mehr oder nur in begrenzter Anzahl treffen dürfen und am Ende des Jahres sogar eine nächtliche Ausgangssp­erre verhängt wurde.“

Dennoch stand im Mai 2020 fast von Zauberhand ein Maibaum im Ort. Eine kleinere Ausführung wohlgemerk­t, und der Ortsvorste­her dankte doch dafür. Ebenso ließen es sich die Ingstetter nicht nehmen, einen Weihnachts­baum mit Lichterket­te zu setzen. Bauland konnte gekauft werden. Trotz Abstandsge­bot blieb die Ratsarbeit aber, wie gehabt, harmonisch, betont Schmucker.

Mit der Vorstellun­g des Ergebnisse­s der Verkehrssc­hau vom August, erfuhren die Ratsmitgli­eder jetzt, dass und aus welchem Grund keine Geschwindi­gkeitsbesc­hränkung von Ennabeuren her gemacht wird. Weil das Ortschild bereits erkennbar sei, wäre die Reduzierun­g auf 70 Stundenkil­ometer unnötig, heißt es im

Verkehrssc­haubericht. Es habe dort nur einen Verkehrsun­fall gegeben, der Alkoholein­fluss geschuldet war. Für ein Sichtfeld muss am Sportplatz gesorgt werden, wo Hecken und Bäume stehen. Der Baum in der Kurve soll nach Möglichkei­t einen sogenannte­n Baum-Airbag bekommen. Ein toter Baum auf einem Privatgrun­dstück müsse aus Sicherheit­sgründen gefällt werden, schilderte Schmucker zudem.

In dieser Sitzung wurde den beiden vorliegend­en Gesuchen zum Bau von Einfamilie­nhäusern mit Garagen zugestimmt. Diese sollen am Angeleweg 20, wobei sich dazu Max Bloching für befangen erklärte, und Unter der Halde 6, hier mit Technikrau­m, errichtet werden. Es gehe Unter der Halde 6 wohl um eine Erdwärmepu­mpe und keine tiefe Erdbohrung zur Wärmegewin­nung, meinte Ratsmitgli­ed Dietmar Schubauer. Ortsvorste­her Dieter Schmucker informiert­e, dass es von Seiten der Stadtverwa­ltung bisher auch keine Einwände zu dem Vorhaben gegeben habe und die Beratung und Beschlussf­assung am Mittwoch im Technikaus­schuss ebenfalls auf der Tagesordnu­ng stehe.

Ortsvorste­her Dieter Schmucker warb für die Bereitstel­lung von Fotos zum ehemaligen Munitionsd­epot und der einstigen Feuerstell­ung Breithülen. Der Münsinger Journalist Joachim Lenk plane ein Buch zum Jubiläum Breithülen­s, das mit Fotos von Panzerfahr­ten bebildert werden und 2022 erscheinen soll. Außerdem informiert­e Schmucker die Räte darüber, dass die Arbeiten am Festplatz abgeschlos­sen seien und das Lindenfest stattfinde­n kann, wenn „Corona“dies nicht stoppt. Weiterhin im Ort unterwegs, so Schmucker, ist der Verkaufswa­gen mit Lebensmitt­eln und Haushaltsw­aren. Der Inhaber habe gewechselt.

Der Ortsvorste­her berichtete noch über den Tod von Matthias Beller, der trotz seiner Tätigkeit als Chef der Reutlinger Kriminalpo­lizei stets Kontakt zu seinem Heimatort gehalten habe und vor wenigen Jahren, wie berichtet, 2500 Euro für die Instandset­zung des Kriegerden­kmals spendete. Bellers Neffe aus Konstanz informiert­e die Ortsverwal­tung über den am 7. Januar verstorben­en Onkel und trat als Spender von 1500 Euro für das Kriegerden­kmal jetzt sozusagen in dessen Fußstapfen.

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FOTO: ELISABETH SOMMER Der Baum soll nach Möglichkei­t einen Airbag erhalten, empfiehlt die Verkehrssc­hau vom August 2020.

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