Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Kienle darf nicht spielen: Klausel verhindert Einsatz im Derby in Aalen

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ULM (gioe) - Am Samstag (14 Uhr) treffen der VfR Aalen und der SSV Ulm 1846 Fußball im Derby der Regionalli­ga Südwest aufeinande­r und im Zentrum der Aufmerksam­keit wäre eigentlich ein Spieler gestanden: Steffen Kienle. Der war vor wenigen Wochen auf eigenen Wunsch von den Spatzen zu seinem alten Verein gewechselt, weil er in Ulm nicht die Einsatzzei­ten bekommen hatte, die er wollte. In Aalen schlug er voll ein: Sechs Tore in sechs Spielen hat er erzielt und so lautete die Frage, ob sich diese Serie auch gegen seinen alten Verein fortsetzen wird. Die Antwort: Nein. Denn wie die Aalener nun bekannt gegeben haben, darf Kienle am Samstag nicht spielen. Grund dafür ist eine Vertragskl­ausel, die die Spatzen in den Ablösevert­rag mit dem VfR eingebaut haben. Diese besagt, dass Kienle nicht gegen seine ehemaligen Mitspieler antreten darf. In einer Mitteilung zitierte Aalen sein Präsidiums­mitglied Michael Weißkopf: „Natürlich ist es für uns sehr ärgerlich, dass Steffen am Samstag nicht zum Einsatz kommen wird. Gerade auch nach seinen tollen Leistungen

und Toren aus den vergangene­n Spielen. Allerdings war die Vertragskl­ausel unumgängli­ch, denn ohne diese hätte kein Wechsel zum VfR Aalen stattgefun­den.“Laut Ulms Sportliche­n Leiter Stephan Baierl sind solche Klauseln „nichts Ungewöhnli­ches“. Gegen ihre alten Vereine seien manche Spieler besonders motiviert, dem habe der SSV in Kienles Fall vorgebeugt. In Anbetracht seiner jüngsten Leistung war das womöglich nicht die schlechtes­te Idee. „Für ihn ist das gerade überragend“, sagt Baierl über die aktuelle Ausbeute seines ehemaligen Stürmers. In Ulm war Kienle vor dem Transfer meist nur Wechselspi­eler gewesen, als die Spatzen im Winter dann noch den Angreifer Daniele Gabriele verpflicht­eten, sah Kienle keine Perspektiv­e mehr an der Donau und ging zurück zu seinem Heimatvere­in, der den 26-Jährigen schon gerne im vergangene­n Sommer verpflicht­et hätte. Der Transfer war auf Unverständ­nis einiger Ulmer Anhänger gestoßen. Unter anderem wegen seines Tores beim Ulmer Überraschu­ngssieg im DFB-Pokal gegen Eintracht Frankfurt.

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