Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Was für eine Bundestrainerin spricht
Als am Fußball gänzlich Desinteressierte ist uns die Gretchenfrage nach dem künftigen Bundestrainer völlig schnurz. Interessant ist nur, wie sich Leute mit Ballsporthintergrund aus dem Abseits melden. Menschen, die nach ihrer aktiven Karriere im ewigen Strafraum des öffentlichen Fußballspotts den Rasen umpflügen. Dabei merkwürdigerweise trotzdem nicht zu Fall kommen, auch wenn sie sich oft selbst ein rhetorisches Bein stellen.
Als Prototyp dieser merkwürdigen Spezies darf gewiss der Fußballweltmeister Lothar Matthäus gelten, der nach seiner aktiven Karriere das Fach der unfreiwilligen Komik neu definiert hat. Man denke nur an solche verbalen Evergreens wie „Wir dürfen den Sand jetzt nicht in den Kopf stecken“. Oder „Wäre, wäre – Fahrradkette“, womit Herr Matthäus auszudrücken versuchte, dass man im Nachhinein immer klüger sei. Philosoph der Mann, durch und durch.
Nun hat Matthäus anklingen lassen, dass man ihn nicht geknebelt und gefesselt auf den Thron des höchsten Traineramtes zerren müsste. Sondern dass er freiwillig übernähme, wenn man ihn denn früge. Der DFB hat sich diesbezüglich bis jetzt auf die Zunge gebissen. Bedauerlich ist, dass unter den Kandidaten bis jetzt keine Kandidatin ist. Dabei hat sich Matthäus vor längerer Zeit als wahrer Visionär gezeigt, als er sagte: „Die Frauen haben sich entwickelt in den letzten Jahren. Sie stehen nicht mehr zufrieden am Herd, waschen Wäsche und passen aufs Kind auf.“Warum also nicht als Bundestrainerin am Spielfeldrand stehen und auf die Jungs aufpassen? (nyf)