Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
„CDU braucht Erneuerung und neue Ideen“
Christdemokraten bleiben in Westerheim die Nummer eins: Vorsprung von 21 Prozent
WESTERHEIM - Von den 2306 Wahlberechtigten in Westerheim haben 1605 Bürger gewählt, so dass die Wahlbeteiligung bei 69,60 Prozent lag, beachtlich hoch mit Blick auf die im Lande mit 63,8 Prozent. Bei der Landtagswahl im März 2016 lag die Wahlbeteiligung bei 74,7 Prozent, so dass diesmal rund fünf Prozent weniger Wähler in Westerheim zu verzeichnen waren. Klarer Sieger in Westerheim wurde einmal mehr Manuel Hagel (CDU) mit 724 Stimmen (45,53 Prozent). Erwartungsgemäß hoch war der Anteil der Briefwähler, 1031 Bürger hatten eine Briefwahl beantragt oder umgerechnet 44,7 Prozent. 15 der 1605 abgegebenen Stimmenzettel waren ungültig.
„Vorort in Westerheim hat die CDU sehr gut abgeschnitten, sie musste nur wenige Verluste hinnehmen“, erklärt Matthias Rehm, der CDU-Ortsvorsitzende. 45,5 Prozent der Stimmen seien ein deutlicher
Vertrauensbeweis für Manuel Hagel, der ein Sympathieträger sei und dessen Einsatz und Engagement die Bürger zu schätzen wissen. Die starken Verluste der CDU landesweit führt Matthias Rehm auf die Spitzenkandidatin Susanne Eisenmann zurück, die in der Bevölkerung nur wenig angekommen sei und die nur wenig punkten konnte. Ein paar Prozentpunkte mehr hätten der CDU gut getan, meint Rehm, der sich in den nächsten Jahren eine Erneuerung der CDU in Baden-Württemberg „mit neuen Ideen und neuen wie jüngeren Köpfen wünscht“. Und für eine Erneuerung sei eine Oppositionsarbeit unter Umständen nicht von Nachteil, meint der CDU-Ortsvorsitzende.
Sichtlich erfreut über die hohe Wahlbeteiligung zeigte sich Bürgermeister Hartmut Walz noch am Sonntagabend unmittelbar nach der Wahl. Die Wahlberechtigten hätten im Verlaufe des Tags schön gleichmäßig ihre Stimmen in die Wahlurnen geworfen, so um die 300 am Vormittag
und 300 am Nachmittag. „Eine so hohe Wahlbeteiligung trotz der aktuellen Pandemie und des schlechten Wetters zu schaffen, beruhigt mich. Die Wahlbeteiligung zeigt, dass die Bürger unsere Landespolitik aktiv mitgestalten wollen“, erklärte Walz. Von der Zahl der Wähler sei er angesichts der äußeren Umstände positiv überrascht.
Bürgermeister Walz beglückwünscht Manuel Hagel zu dem tollen Ergebnis in Westerheim, aber auch landesweit: „Ich freue mich mit Manuel Hagel, er hat einen schönen Vertrauensbeweis erhalten.“Walz geht erneut von einer grün-schwarzen Landesregierung aus, da diese Konstellation die stabilsten Verhältnisse mit sich bringe. Er sei gespannt auf die Koalitionsgespräche.
Sein Dank gilt dem gesamten Team vom Rathaus, der Albhalle, den Gemeinderäten, dem Bauhof sowie den weiteren Helfern, die diese Wahl unter erschwerten Bedingungen auf die Beine gestellt haben. „Alle haben sich richtig reingekniet“, sagt Walz. Die Albhalle als Wahllokal habe sich bewährt, viele Wähler hätten sich dazu positiv geäußert. „Die Landtagswahl unter Pandemiebedingungen können wir als Probelauf für die Bundestagswahl im September sehen“, meint Walz. Auch bei der Bundestagswahl im September werde die Albhalle als Wahllokal dienen, für die sich der Westerheimer Bürgermeister dann noch mehr Wähler wünscht. „Vielleicht können wir das beachtliche Ergebnis mit 69,6 Prozent dann toppen“, sagt Hartmut Walz. Er appelliert schon heute an die Bürger, von ihrem Wahlrecht noch mehr Gebrauch zu machen.
Im Vorfeld zur Wahl galt es, ein Hygienekonzept auszuarbeiten, an das sich die Wähler sehr gut gehalten hätten, sagt er. Die Gemeinde gab allen Wahlhelfern die Möglichkeit, vor ihrem Dienst einen freiwilligen Corona-Schnelltest auszuführen, den für die Apotheke Westerheim Rita und Dietmar Fromm vornahmen.