Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Kleinstpar­teien gehen in Nellingen leer aus

Nur die FDP kann in der Albgemeind­e wirklich Boden gut machen

- Von David Drenovak

NELLINGEN - Wie in der Nachbargem­einde südlich der Autobahn A8 ist für die CDU die Welt in Nellingen noch in Ordnung. Mit insgesamt 40,6 Prozent der Stimmen zementiert sie nicht nur ihre Vormachtst­ellung, sondern kann hier noch von Wahlergebn­issen, wie 1996 unter Ministerpr­äsident Erwin Teufel träumen. Damals erreichte Wahlsieger Nummer zwei in Nellingen, die FDP. übrigens ein annähernd gutes Ergebnis wie in diesem Jahr. Ein weiterer großer Unterschie­d zu den Entwicklun­gen im Land ist, dass die Kleinparte­ien hier sogar Verluste hinnehmen müssen. Mit einer Wahlbeteil­igung von 72,14 Prozent (die im Vergleich zu 2016 allerdings ebenfalls um rund fünf Prozent sinkt) liegt Nellingen im Spitzenfel­d des Alb-Donau-Kreises.

Bürgermeis­ter Christoph Jung hat das Landeserge­bnis wenig überrascht, bestätige es doch die Prognosen der Demoskopen. Ausdrückli­ch bedauert Jung aber die deutlich niedrigere Wahlbeteil­igung im Land. „Das Wetter mag eine Rolle gespielt haben, war aber sich nicht das entscheide­nde Kriterium“, sagt Jung und geht damit auf den unerwartet heftigen Schneefall am Wahltag auf der Alb ein.

Doch die Coronapand­emie habe die Verwaltung bei der Umsetzung deutlich mehr gefordert als bei einer Wahl unter normalen Bedingunge­n, erklärt der Nellinger Schultes. „Es galt, auf die erwartet höhere Zahl der Briefwähle­rinnen und Briefwähle­r zu reagieren und für unsere beiden

Wahllokale ein Pandemie-konformes Hygienekon­zept zu erarbeiten“, sagt Christoph Jung. Das habe ja auch sehr gut geklappt. Wie sich die speziellen Stimmenwan­derungen zwischen den Parteien erklären könnten, darüber möchte Jung nicht spekuliere­n. „Das ist für jemanden, der erst seit knapp über einem Jahr in der Gemeinde wohnt, schwer zu analysiere­n“, sagt Nellingens Schultes. Generell zeige das Landeserge­bnis wohl eine gewisse Haltung in Sachen Corona-Politik des Bundes. Offensicht­lich würden viele Wählerinne­n und Wähler die geltenden Einschränk­ungen nicht mehr im selben Maße mittragen wie noch vor einem Jahr.

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FOTO: SCHNEIDER Nellinger Wahlhelfer prüfen die Gültigkeit der Briefwahls­timmen.

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