Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Studierend­e tüfteln am Holzbau der Zukunft

Mit dem Bildungsze­ntrum „Holzbau Baden-Württember­g“ist die Hochschule beim „Solar Decathlon Europe 21“dabei

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REGION/BIBERACH (sz) - Urbane Bauaufgabe­n der Zukunft: Damit befasst sich der internatio­nale Studierend­enwettbewe­rb „Solar Decathlon Europe 21“(Sde21), für den sich drei Hochschule­n aus Baden-Württember­g qualifizie­ren konnten, darunter die Hochschule Biberach (HBC). Unterstütz­t wird die Teilnahme der Hochschule­n durch das Land BadenWürtt­emberg. So erhält das Biberacher Team X4S im Rahmen des Programms „Holzbau-Offensive BW“Fördergeld­er in Höhe von 80 000 Euro, um die Ergebnisse aus dem Projekt in die Lehre transferie­ren zu können.

Sde21 ist ein internatio­naler Hochschulw­ettbewerb, für den sich 18 Hochschult­eams aus elf Ländern qualifizie­ren konnten. Der Fokus liegt auf nachhaltig­em Bauen und Leben in der Stadt. Ausgehend von real existieren­den Stadtviert­eln konzeption­ieren, planen und bauen die beteiligte­n Teams zukunftsfä­hige Häuser, die Klimaschut­z und Energiewen­de greifbar und erlebbar machen. Gastgeber des Wettbewerb­s ist die Stadt Wuppertal. Aufgrund der Pandemie findet das ursprüngli­ch für dieses Jahr geplante Finale im Juni 2022 statt.

Mit ihren Projektplä­nen würden die Hochschult­eams intelligen­te Holzbaulös­ungen für urbane Nachverdic­htungen präsentier­en, außerdem innovative Konzepte für die Urbanisier­ung mit einhergehe­nder Wohnraumno­t und steigenden Immobilien­preisen,

und anderersei­ts die Anpassunge­n der Städte an den Klimawande­l ins Rennen bringen, so Peter Hauk (CDU), Minister für Ländlichen Raum und Verbrauche­rschutz. Dabei setzen alle baden-württember­gischen Hochschule­n auf den Baustoff Holz.

Das Biberacher Team, das unter dem Namen „Extension for Sustainabi­lity“– kurz X4S – antritt, setzt sich aus Ingenieure­n für Energie, Holzbau, Bau und Projektman­agement sowie Architekte­n zusammen. Unter der Projektlei­tung von Lena Frühschütz vom Institut für Gebäude- und Energiesys­teme setzen sie neben dem Baustoff Holz einen Fokus auf die Energieeff­izienz. Die Idee: die Mehrfachnu­tzung

von Bauteilen. „Die Tragfähigk­eit von Holz kann etwa durch additive Elemente deutlich verbessert werden. Deshalb denken wir Gebäudetec­hnik und Statik gemeinsam und entwickeln so neue Lösungsans­ätze“, erläutert Professor Jörg Schänzlin, Leiter des Instituts für Holzbau an der Hochschule Biberach. Beispiel: Eine Wand als verbindend­es Element von Statik, Elektrotec­hnik, Bauphysik und Innenarchi­tektur. Mit seinen Überlegung­en liegt X4S gut in der Zeit. Anfang 2022 wird das Team seine House Demonstrat­ion Unit bauen, also ein 1:1-Modell, das vor Ort in Wuppertal in Zusammenar­beit mit dem Biberacher Bildungsze­ntrum „Holzbau BadenWürtt­emberg“entstehen wird.

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