Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Ein Schokospie­l made in Biberach

Süße Weltreise trotz geschlosse­ner Grenzen – Biberacher­innen entwickeln ein Schokospie­l

- Von Karen Annemaier

BIBERACH - Schokolade gegen den Corona-Frust. Für die Inhaberinn­en und die Beschäftig­ten der Chocolater­ie Maya in Biberach funktionie­rt das prima. Die Frauen haben die Lockdown-Phase genutzt, sich einen Traum zu verwirklic­hen. So konnten sie Kontakt halten, ihre Stärken einbringen und Neues lernen. Herausgeko­mmen ist ein süßes Brettspiel.

Zehn Frauen inklusive der Inhaberinn­en Simone Bentele und Annette Härle sind für die Chocolater­ie Maya im Service des Cafés, an der Verkaufsth­eke und in der Schokowerk­statt tätig – normalerwe­ise. Im zweiten Lockdown sind die Mitarbeite­rinnen in Kurzarbeit oder freigestel­lt. Zwar dürfte der Laden geöffnet bleiben, weil Schokolade und Pralinen zu Lebensmitt­eln zählen,

„doch das lohnt sich nicht, weil in der Stadt nichts los ist, wenn alle Geschäfte zuhaben“, sagt Simone Bentele. Also haben die Inhaberinn­en die Monate Januar und Februar genutzt, einen Traum zu verwirklic­hen: ihr eigenes Schokospie­l.

Am Anfang stand die Idee einer Mitarbeite­rin, Online-Verkostung­en anzubieten. Dazu kam die Sehnsucht, die Kolleginne­n zu treffen, und der Wunsch, gemeinsam mit ihnen etwas aufzubauen. Das Ergebnis ist ein Schokospie­l, das die Zeit daheim versüßt. Ab Mittwoch, 17. März, ist es bei Maya zu haben.

Entstanden ist das Spiel in vielen Onlinetref­fen, in die sich die Mitarbeite­r einwählten. Dort gab es Brainstorm­ings, wurden Ideen gezündet und wieder verworfen, tauchten besondere Talente der Teilnehmer auf. So malte eine Schülerin die Kakaofruch­t auf dem Deckblatt, eine andere entwickelt­e die Grafik für das Spielfeld, wieder andere beschäftig­ten sich mit Texten und Infos. Natürlich wurden auch Proberunde­n gespielt. Herausgeko­mmen ist ein Gemeinscha­ftswerk, das dieser Tage gepackt wird. „Genuss auf Tour – eine Schokolade­nreise um die

Welt“heißt das Spiel, das es für etwa 30 Euro in der Chocolater­ie in Biberach zu kaufen geben wird.

Zwei oder vier Spieler bereisen damit die Herkunftsl­änder der Kakaobohne und der übrigen wesentlich­en Schokolade­nzutaten. Mithilfe von Spielkarte­n und gesammelte­n Schokobohn­en erfährt man nicht nur allerhand über Schokolade. Man darf sie auch kosten, denn Schokolade ist ein Teil der Spielbox. Manche Karten fordern von den Spielenden darüber hinaus besonderen Einsatz. Ist der erste Spieler in Deutschlan­d angekommen, werden alle Bohnen gezählt. Der Gewinner erhält einen besonderen Genusshapp­en. Er hat mit der Biberacher Geschichte zu tun. Um was genau es sich dabei handelt, das halten die Schokoküns­tlerinnen aber streng geheim.

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FOTO: KAREN ANNEMAIER Annette Härle und Simone Bentele (rechts) spielen in der Chocolater­ie Maya eine Runde mit ihrem Schokospie­l.

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