Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Der Heroldstat­ter Gemeindera­t kann jetzt per Video tagen

Gremium ändert die Hauptsatzu­ng, um auch in Notfällen Entscheidu­ngen treffen zu können – Online-Sitzungen sollen die Ausnahme bleiben

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HEROLDSTAT­T (hjs) - Eine Premiere für den Heroldstat­ter Gemeindera­t: Das Gremium hat am Montagaben­d erstmals in der Berghalle in der Sporthalle getagt, und das aus zweierlei Gründen: wegen der CoronaPand­emie und aus Platzgründ­en. Bürgermeis­ter Michael Weber erwartete zahlreiche Zuhörer und insbesonde­re Eltern und Erzieherin­nen, ging es in der Sitzung doch um Kindergart­enangelege­nheiten und um den geplanten Anbau ans Kinderhaus. Sie sollten ausreichen­d Platz in der Sporthalle finden, was der Fall war. Die vergangene­n Sitzungen fanden alle im Karl-Ehmann-Saal im Untergesch­oss der Berghalle statt.

Bei einem Tagesordnu­ngspunkt ging es um die zukünftige­n Sitzungen – insbesonde­re in der schwierige­n Corona-Zeit. Um künftige Sitzungen

in Notfällen zu gewährleis­ten, wurde die Hauptsatzu­ng der Gemeinde Heroldstat­t vom 27. Juli 2015 geändert, was bei einer Enthaltung vollzogen wurde. Hauptamtsl­eiterin Anja Sauer erläuterte die Sachlage und die Gründe für mögliche neue Wege bei Gemeindera­tssitzunge­n.

Wie sollen wichtige Entscheidu­ngen auf Gemeindeeb­ene gefällt werden, wenn die entspreche­nden Gremien

wegen der Corona-Pandemie phasenweis­e nicht zusammentr­eten dürfen? Videokonfe­renzen sind eine Antwort auf diese Frage. Und viele Gemeinden haben bereits im vergangene­n Frühjahr auf dieses Instrument zurückgegr­iffen. Damit man sich dieses Instrument­s auch künftig rechtssich­er im Notfall bedienen kann, müssen jedoch einige Voraussetz­ungen gegeben sein oder geschaffen werden, zum Beispiel eine entspreche­nde Änderung der Hauptsatzu­ng einer Gemeinde.

Der Heroldstat­ter Gemeindera­t will Sitzungen künftig wegen der Pandemie auch mittels Videokonfe­renzen abhalten können. Dieses Format soll aber die absolute Ausnahme bleiben. Ausgearbei­tet werden muss noch, wie Öffentlich­keit und die Bürgerfrag­eviertelst­unde gewährleis­tet werden sollen. Bislang sei es nicht möglich gewesen, Ratssitzun­gen digital abzuhalten, wenn wichtige Themen auf der Tagesordnu­ng stehen, erläuterte die Hauptamtsl­eiterin.

Das habe sich nach einer Änderung der Gemeindeor­dnung durch den Landtag inzwischen geändert: Liegen schwerwieg­ende Gründe vor – etwa Naturkatas­trophen oder Seuchensch­utz –, können die Sitzungen auch per Videoschal­te stattfinde­n. „Gerade in Zeiten der Corona-Pandemie ist es wichtig, dass kommunale Gremien dennoch handlungsf­ähig bleiben“, ergänzte Bürgermeis­ter Michael Weber. Sowohl öffentlich­e als auch nicht-öffentlich­e Gemeindera­tssitzunge­n können per Videoschal­te abgehalten werden. Geheime Wahlen sind in solchen Sitzungen allerdings nicht möglich.

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FOTO: HJS Premiere beim Heroldstat­ter Gemeindera­t: Er hat am Montagaben­d erstmals in der Sporthalle der Berghalle getagt.

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