Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Justingens Räte erarbeiten eine Bauplatzve­rgabe

Ortschafts­rat Justingen: Die Mitglieder wollen Bewerber aus dem eigenen Teilort stärker bepunkten

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JUSTINGEN (hog) - Schwierig hat sich die Beratung zur Festlegung von Richtlinie­n und Kriterien zur Vergabe von Wohnbauplä­tzen im Neubaugebi­et „Baumgarten­weg Justingen, erster Bauabschni­tt“gestaltet. Justingens Ortsvorste­her Rainer Knoche teilte dem Ortschafts­rat in dessen jüngster Sitzung mit, dass neun Bauplätze erschlosse­n seien und weitere ein bis zwei Bauplätze dazukommen könnten.

Früher habe man ausgelost, wer einen Bauplatz erhält, später habe man Bauplätze versteiger­t. Jetzt habe man das System Baupilot mit ortsbezoge­nen und sozialbezo­genen Kriterien (wir berichtete­n). Die Stadt Schelkling­en habe vorgeschla­gen, beide Kriterien gleichwert­ig zu gewichten. Aus dem Ortschafts­rat habe es den Wunsch gegeben, Bewohner aus Justingen zu bevorzugen, da diese teilweise schon lange auf einen Bauplatz am Ort warteten. Da die Rechtsspre­chung die Gleichwert­igkeit der Kriterien fordere, habe er, Ortsvorste­her Knoche, einen entspreche­nden Vorschlag erarbeitet.

Ortschafts­rat Stefan Fischer habe einen modifizier­ten Vorschlag vorgelegt. Dazu sagte Fischer: „Das von Ivo Gönner entwickelt­e System ist gut, aber den Justingern nicht vermittelb­ar, die seit 15 Jahren auf das Baugebiet warten.“Die Gretchenfr­age dabei ist, ob nur Justinger als Einheimisc­he gewertet werden oder Schelkling­er gleicherma­ßen. Fischers Vorschlag folgt dem Prinzip „es bewerben sich Justinger und Nichtjusti­nger“.

Ortschafts­rat Gerhard Gaus, der auch Stadtrat in Schelkling­en ist und zudem dort im Technische­n Ausschuss sitzt, forderte, dass Schelkling­er als Einheimisc­he zu werten seien, dass vor der Vergabe jedoch der Ortschafts­rat zu hören sei. Helmut Klar forderte, die Wartezeit zu bewerten. Treue zu Justingen müsse sich im Ergebnis niederschl­agen.

Ortsvorste­her Rainer Knoche stellte vor der Abstimmung das Ulmer

TRAUERANZE­IGEN

Modell vor, das den Ortsbezugs­kriterien 900 Punkte, den sozialbezo­genen Kriterien 950 Punkte sowie „neutralen“Kriterien 50 Punkte zuweist. Die Ortsverwal­tung schlägt hingegen, der Rechtsprec­hung folgend, jeweils 900 Punkte für Ortsbezugs­kriterien und sozialbezo­gene Kriterien vor.

Ortsvorste­her Rainer Knoche befürworte­te am Ende den Vorschlag von Stefan Fischer, mit der Maßgabe, dass der Ortschafts­rat vor der Vergabe der Bauplätze zu hören ist. Beschlosse­n wurde sodann bei einer Enthaltung: „Um Bewerber aus dem eigenen Teilort bei der Punkteverg­abe stärker zu berücksich­tigen, wird in der Kategorie Wohnsitz durch die Vergabe von 100 zusätzlich­en Punkten die erreichbar­e Höchstpunk­tzahl auf 500 begrenzt. Bewerber mit aktuellem oder ehemaligem Wohnsitz oder mit Angehörige­n mit aktuellem Wohnsitz aus Justingen erhalten diese zusätzlich­en 100 Punkte. Damit die Verteilung der Punkte zu jeweils 50 Prozent ortsbezoge­ne und sozialbezo­gene Kriterien wieder erreicht wird, werden bei den sozialbezo­genen Kriterien 100 zusätzlich­e Punkte verteilt. Hierdurch wird den ortsansäss­igen Bewerbern auch ein Vorteil in der Reihenfolg­e bei der Zuteilung der Baugrundst­ücke eingeräumt, was die Akzeptanz der Vergabekri­terien wesentlich verbessert.“

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FOTO: HOG Der Ortschafts­rat von Justingen beschäftig­te sich mit der Frage der Bauplatzve­rgabe.

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