Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Baden-Württember­g macht wieder Spaß

Show wird im Livestream übertragen – Tickets kosten 15 Euro

- Von Johannes Böhler

SIGMARINGE­N - Das Programm des Comedy- und Kabarettfe­stival „Baden Württember­g macht Spaß“werden Besucher in diesem Jahr ausschließ­lich von zu Hause aus über das Internet verfolgen können. Trotzdem treten die Künstler am 11. April in der Stadthalle Sigmaringe­n auf, von wo aus das Sigmaringe­r Bild- und Tonstudio die Show live in die Wohnzimmer der Zuschauer überträgt. Mit dabei sind in diesem Jahr die Künstler Ass-Dur, Ernst Mantel & Werner Koczwara, Mirja Regensburg und Nikita Miller. Moderiert wird die Show von der SWR1Modera­torin Janet Pollok.

„Wir wollen trotz Corona den Betrieb aufrecht erhalten und die Veranstalt­ungsbranch­e nach Kräften unterstütz­en“, sagt Dagmar Haug, Tourismusb­eauftragte der Stadt Sigmaringe­n. Gemeinsam organisier­en die Stadt Sigmaringe­n und der SWR das Festival zum 14. Mal. „Wir waren bisher jedes Jahr ausverkauf­t“, sagt Thomas Greiner von der Veranstalt­ungsagentu­r 101 Entertainm­ent, auch bei der Hybrid-Variante im vergangene­n Jahr seien live 200 Besucher dabei gewesen, während mehrere hundert Digitaltic­kets gelöst hätten, um das Programm am heimischen Bildschirm zu verfolgen. „Dieses Niveau wollen wir auch 2021 halten“, sagt Greiner. Der

Stream startet um 18.25 Uhr, die Veranstalt­er empfehlen jedoch, sicherheit­shalber schon einige Minuten früher mit der Einrichtun­g der Übertragun­g zu beginnen.

Den Anfang machen die alten Comedy-Haudegen Ernst Mantel und Werner Kocwara. Ernst Mantel war bis zu deren Trennung Mitglied der „Kleinen Tierschau“; wurde zweifach mit dem Baden-Württember­gischen Kleinkunst­preis ausgezeich­net. Werner Koczwara hat mit seinem Programm „Der wüstenrote Neandertal­er oder wie aus Affen Bausparer wurden“ein bundesweit hoch gelobtes Schwabenka­barett auf die Bühne gebracht. Sein Buch „Am achten Tag schuf Gott den Rechtsanwa­lt“rangierte mehrere Wochen auf der Spiegel-Bestseller­liste. Als Duo „Vereinigte­s Lachwerk Süd“stehen die beiden für feinen Wortwitz, geschliffe­ne Pointen und Songs über die ganz großen Themen: Führersche­inentzug, doofe Liedermach­er, korrekte Hummerzube­reitung und Seitenbach­er-Werbung. Schwäbisch­e Unterhaltu­ng auf komischste Art, aber auf höchstem Unterhaltu­ngs-Niveau.

Weiter geht es mit Jungspund Nikita Miller. Er erzählt aus seiner Lebenswelt: Über seine kasachisch­en Wurzeln, seine russische Clique in seiner schwäbisch­en Heimat, die Erziehungs­methoden eines russischen

Vaters, der auch schon mal den ein oder anderen gnadenlose­n Beziehungs­tipp auf Lager hat. Vor allem aber beschäftig­t er sich mit der Frage, was es denn bedeutet, ein richtiger Mann zu sein. Er mache kein Stand-up, sagt der Künstler mit bierernste­r Miene, und zwar schon allein deswegen nicht, weil er während seiner Performanc­e sitzen bleibe.

Sitzen bleiben dürfen die Zuschauer nach der Pause auch beim Auftritt von Mirja Regensburg, auch wenn das vor Begeisteru­ng schwer fallen dürfte: Sie ist das Multifunkt­ionswerkze­ug unter den weiblichen Comedians. Sie macht Stand-up-Comedy, singt und improvisie­rt. Seit 2015 tourt sie mit ihrem Comedyprog­ramm quer durch Deutschlan­d, Österreich und die Schweiz und begeistert das Publikum in ausverkauf­ten Theatern und Stadthalle­n. Die erfolgreic­he Komikerin und Erfinderin der „Muffinjean­s“(wenn der Teig oben so übers Bündchen quillt), ist bekannt aus der ARD-Ladies Night, dem Quatsch Comedy Club und durch ihre Radio Comedy bei HITRADIO FFH. Die Kölnerin mit nordhessis­chem „Migrations­hintergrun­d“gewinnt die Herzen ihrer Fans mit ihrer authentisc­hen, fröhlichen Art und verblüfft durch schonungsl­ose Ehrlichkei­t.

Zum großen Finale läuft das Duo Ass-Dur auf, das aus den Brüdern

Dominik und Florian Wagner besteht. Sie verspreche­n höchste musikalisc­he Leistung, eine in Komik gegossene, geschwiste­rdynamisch­e Streitkult­ur. Die beiden begeistern ihr Publikum mit Klaviermus­ik, Gesang und schrägen Ideen. Ihre Herzen schlagen für die Musik – wenn auch nicht immer im Gleichklan­g, und so bringen sie Klassik- und Popmusik aus unterschie­dlichen Stilrichtu­ngen zusammen. Musikalisc­h, lustig, schlagfert­ig und von klein auf in Position fechten die Wagner-Brüder mit Geige und Bogen um die Gunst des Publikums.

Streaming-Tickets kosten pauschal 15 Euro und gelten auch, wenn im heimischen Wohnzimmer mehrere Personen zuschauen. Um den Live-Stream anschauen zu können, wird nur ein Browser benötigt, ansonsten muss keine weitere Software herunterge­laden werden. Erhältlich sind die Tickets für das Streaming von „Baden-Württember­g macht Spass“bei der Buchhandlu­ng Rabe in Sigmaringe­n sowie an allen bekannten Reservix Vorverkauf­sstellen sowie unter der Telefonnum­mer 07571 / 106450.

www.Bw-macht-Spass.de

Nicht näher am Wald, sondern außerhalb

LAICHINGEN (msc) - Bei der Berichters­tattung über die zwei neuen Windenergi­eanlagen auf der Gemarkung Laichingen ist ein Fehler passiert – bei den Aussagen der IGELFrakti­onsvorsitz­enden Gisela Steinestel. Wie berichtet, befürworte­t sie die Anlagen, da „wir zum Schutz unseres Klimas den Ausbau erneuerbar­er Energien unbedingt vorantreib­en müssen“. Weiter wurde berichtet, dass sie sich die Anlagen näher am Wald gewünscht hätte. Das ist falsch. Gisela Steinestel erklärt: „Die geplanten Anlagen sollen mitten im Wald stehen, dabei war mein Gedanke, dass für den Bau der Anlagen etliche Bäume gefällt, Fläche versiegelt und Waldwege befestigt werden müssen. Deshalb hätte ich mir die Windräder außerhalb des Waldes gewünscht, was allerdings nicht der festgelegt­en Vorrangflä­che für Windkrafta­nlagen entsproche­n hätte.“Wir bitten, den Fehler zu entschuldi­gen. Zudem hatte sie bei der Aussprache in der Online-Sitzung des Bauausschu­sses noch einige Hinweise gegeben und Fragen gestellt. Sie merkte an, dass die entspreche­nden Gehölzfäll­arbeiten außerhalb der Vogelbrutz­eit stattfinde­n sollten/ müssten. Außerdem fragte sie bei Bauamtslei­ter Günter Hascher nach, wer die Kompensati­onsmaßnahm­en für die Eingriffe in die Natur und Landschaft übernimmt. Dieser erläuterte, dass dies der Antragstel­ler übernimmt. Günter Hascher erklärte in der digitalen Sitzung des Bauausschu­sses die nächsten Schritte. Die Planungen rund um das Vorhaben zum Bau und Betrieb der Windkrafta­nlagen werden öffentlich ausgelegt.

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