Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
28 Jugendliche erhalten das Sakrament der Firmung gespendet
Messfeiern in der Christkönigskirche in Westerheim in zwei Gruppen – Domkapitular Uwe Scharfenecker zu Gast auf der Alb
WESTERHEIM - 28 Jugendliche haben am Samstag in der Christkönigskirche von Westerheim das Sakrament der Firmung erhalten. In zwei Gruppen zu 15 und 13 Firmlingen aufgeteilt fanden die Festgottesdienste mit Domkapitular Uwe Scharfenecker statt, der von Rottenburg auf die Alb nach Westerheim gekommen war, um im Auftrag von Bischof Gebhard Fürst den jungen Menschen das Sakrament der Firmung zu spenden. Schon eine Woche zuvor hatten 15 Firmlinge der katholischen Kirchengemeinden Laichingen und Suppingen ihren Festtag, als sie gefirmt wurden. Karin Baumeister, Aloisia Tritschler, Juliane von Nathusius und Gemeindereferentin Rita Fleck hatten zusammen mit Pfarrer Karl Enderle die 28 Firmlinge aus Westerheim und Ennabeuren federführend begleitet, deren Unterricht und Vorbereitung wegen der Corona-Pandemie nur bedingt erfolgen konnte.
Nur im kleinen Kreise mit ihrem Familien feierten die Jugendlichen in den Gottesdiensten ihre Firmung. Den Messfeiern verliehen Fritz Kneer auf der Orgel und Josef Baumeister auf dem Keyboard sowie Sophia und Anna Baumeister als Sängerinnen einen sehr schönen musikalischen Rahmen. So sangen sie sehr ergreifend etwa die Lieder „Ist da jemand?“, „Wie ein Brausen des Himmels“, „Noch nie“oder „Wofür brennst du?“. Den liturgischen Gruß zu Beginn der Messfeiern sprach Uwe Scharfenecker, ehe Pfarrer Karl Enderle die Firmlinge und ihre Familien mit den Paten begrüßte.
„Es ist eine besondere Gabe, die ihr heute empfangt. Gemeinsam bitten wir für Euch um die Gabe des Heiligen Geistes. Es ist euer Firmtag, ein Festtag“, sagte Karl Enderle und verwies auf die besonderen Umstände wegen der Corona-Pandemie in der Vorbereitungszeit. „Ihr werdet heute an Eurem Festtag mit den Gaben des Heiligen Geistes für Euren ganzen Lebens- und Glaubensweg ausgestattet“, ergänzte der Seelsorger und weiter: „Willkommen zu einem besonderen Gnadenempfang.“
Zu den Kyrierufen durften Mia Weber und Toni Ulmann die Osterkerze
entzünden, die in einem Gebet Gott baten, ihre Ohren, Augen und Herzen zu öffnen: damit sie hellhörig und aufmerksam Gottes Wort hören, Gottes Weg sehen und erkennen und seine Worte aufnehmen und nach ihnen handeln.
Das Evangelium nach Markus von der Taufe Jesu Christi im Jordan durch Johannes dem Täufer (Mk 1, 711) trug Pfarrer Karl Enderle vor. Die Firmspendung nahm Domkapitular Scharfenecker vor, dabei durften die Firmlinge einzeln mit vorgegebenem Abstand nach vorne treten, um die Salbung zu empfangen. Mit den Worten „Sei besiegelt durch die Gabe Gottes, den Heiligen Geist!“segnete er die jungen Menschen und richtete noch persönliche Worte an sie.
In seiner Festpredigt unterstrich der aus Aalen stammende Domkapitular Uwe Scharfenecker, dass der christliche Glauben von Vertrauen und Zeugen geprägt ist, die durch
Worte und Taten bezeugten, dass „Gott da ist.“Gott sei da bei den Menschen mit seiner Frohbotschaft aus dem Evangelium. „Mit der Botschaft von Jesus Christus brauchen wir nicht ins Leere hoffen. Wir brauchen keine leere Wand anbeten. Wir können uns auf ihn verlassen und ihm vertrauen“, betonte Uwe Scharfenecker. Gott sehe jeden einzelnen Menschen, er sehe die Not, er heile und befreie. Jesus Christus gehe es nicht um sich selbst, sondern um die Menschen. Dem sollte man nacheifern: „Wenn wir Gott lieben wollen, müssen wir auch unseren Nächsten lieben“, machte der Domkapitular deutlich. Das sei ein Kern des christlichen Glaubens. Bei Gott allein könnten die Menschen ihr Glück finden, und das über den Tod hinaus.
Sieben Fürbitten trugen die Firmanden vor, die für Freude, innere Ruhe, Rat, Mut, Unterstützung, Neugier und Gnade standen und deren
Anfangsbuchstaben das Wort Firmung bildeten. Sie sprachen Gebete für ängstliche und mutlose Menschen, aber auch für kranke, einsame und ausgestoßene. Ihre Bitten galten aber auch den Neugefirmten, dass sie das Feuer des Heiligen Geistes spüren. Ihr Gebet galt ferner den Eltern und Gemeindegliedern, dass die den Gefirmten Vorbild und Stütze im Leben und Glauben sein können. Sie baten ferner darum, dass die Paten ihre Schützlinge auf allen Wegen begleiten und ihnen zur Seite stehen. Und dann beteten sie darum, dass Neugier in zweifelnden Menschen geweckt werde, damit sie Gottes Liebe entdecken und finden. Doch auch der Verstorbenen wurde gedacht, sie sollen Gottes Gnade erfahren.
Die Vorbereitungen für die Firmungen waren bei der katholischen Seelsorgeeinheit Laichinger Alb im Herbst angelaufen und die Firmanden trafen sich erstmals am 10. Oktober 2020 zu einem Auftakttreffen in Westerheim und Laichingen – aufgeteilt in Gruppen. Vorbereitungen auf den Empfang des Sakramentes der Firmung wurden damals besprochen und festgelegt, in welcher Form der Unterricht hätte stattfinden können und sollen und welche Projekte möglich und umsetzbar wären. So erklärten sich einige Jugendliche gerne bereit, sich bei der Sternsingeraktion zu engagieren, die dann Corona-bedingt auch in der geplanten Form abgesagt werden musste.
Nur Neuntklässler standen in diesem Jahr zur Firmung an, um von vornherein die Zahl der Firmlinge niedrig zu halten. Geplant war, dass im 14-tägigen Abstand und zeitlichem Wechsel sich die Firmgruppen in Laichingen und Westerheim treffen, um der Frage nachzugehen: „Ist da wer? Gott?“. Die vom Bonifatiuswerk übernommene Frage bildete das Motto der diesjährigen Firmung für alle Gruppen. Der erste für Januar angesetzte Firmtermin musste wegen der Corona-Pandemie verlegt werden, er wurde nun für die insgesamt 43 Firmlinge an den zwei vergangenen Wochenenden in Laichingen und Westerheim nachgeholt. Auch dort spendete Domkapitular Scharfenecker den Jugendlichen das Sakrament der Firmung.