Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Endspurt einer schwierige­n Spielzeit

Basketball, ProA: Zwei reguläre Spieltage und einige Nachholspi­ele stehen noch an

- Von Andreas Wagner

EHINGEN - Die Hauptrunde in der Zweiten Basketball-Bundesliga neigt sich dem Ende zu. Zwei reguläre Spieltage stehen noch an, zudem müssten bis zum Hauptrunde­nabschluss am 10. April noch 15 Begegnunge­n nachgeholt werden. Das Team Ehingen Urspring hat in der Saison 2020/21 noch vier Spiele vor sich, Nachholspi­ele oder reguläre Partien zum ursprüngli­ch vorgesehen­en Termin. Die Gegner sind Nürnberg, Heidelberg, Schwenning­en und Trier.

Für die Mannschaft­en, die am Ende der Hauptrunde die Tabellenpl­ätze eins bis acht belegen, geht es mit den Play-offs weiter, für die anderen Vereine, darunter Ehingen Urspring, ist die Saison am 10. April beendet. Die Teams auf den Plätzen neun bis 15 können dann bereits für die kommende ProA-Spielzeit planen, denn Absteiger wird es – dies hatte die Liga nach Rücksprach­e mit den Vereinen bereits vor einigen Wochen beschlosse­n – nach der äußerst schwierige­n Saison mit vielen wegen der Pandemie ausgefalle­nen und teils mehrmals neu angesetzte­n Begegnunge­n sowie mit Quarantäne-Zeiten, die nahezu alle Mannschaft­en, manche sogar mehr als einmal, vor oder nach Beginn der Runde im Oktober betroffen haben.

Von den insgesamt 189 ursprüngli­ch geplanten Begegnunge­n an den bisher ausgetrage­nen 28 Spieltagen wurden rund 50 teilweise kurzfristi­g abgesagt – die meisten in der zweiten Novemberhä­lfte und im Dezember, als an einzelnen Spieltagen

bis zu fünf der sieben ursprüngli­ch vorgesehen­en Partien ausfielen. Hinzu kamen weitere kurzfristi­ge Absagen von Nachholspi­elen. Regelmäßig wurden auch Begegnunge­n späterer Spieltage vorgezogen, weil bei der Absage eines Spiels zumeist nur eine Mannschaft von Corona-Infektione­n betroffen und in Quarantäne war. Dies führte dazu, dass die Tabelle der ProA schon früh in der Saison verzerrt war, die Anzahl der absolviert­en Spiele der Mannschaft­en unterschie­d sich zeitweise stark. Ende Januar beispielsw­eise, nach dem 17. Spieltag, hatte Kirchheim bereits 16 Partien bestritten, Nürnberg dagegen erst neun.

Durch die Vielzahl an Nachholspi­elen in den vergangene­n Woche haben sich die Mannschaft­en bei den ausgetrage­nen Begegnunge­n ein Stück weit angenähert. Doch weil noch immer einige Nachholspi­ele anstehen und weiterhin Spiele kurzfristi­g ausfallen – aktuell sind Science City Jena und die Karlsruhe Lions in Quarantäne und waren am vergangene­n Wochenende nicht im Einsatz – wird es erst zum letzten Spieltag am 10. April eine begradigte Tabelle geben. Wenn überhaupt, denn einige Nachholspi­ele sind noch nicht angesetzt und könnten am Ende auch ersatzlos wegfallen, wenn sie keinen Einfluss auf den Einzug in die Play-offs oder die Playoff-Platzierun­g haben – Absteiger in die ProB wird es in dieser Saison bekanntlic­h nicht geben, daher spielt dieses Thema keine Rolle. In der dritthöchs­ten Spielklass­e, der ProB, wurde so verfahren: Sowohl in der

Nord- als auch der Südstaffel haben nicht alle Mannschaft­en alle ursprüngli­ch vorgesehen­en Partien absolviert, weil einzelne sportlich bedeutungs­lose Spiele der Hauptrunde nicht mehr nachgeholt wurden und in der ProB am Wochenende bereits die Play-offs gestartet sind.

Was die Play-offs in der ProA angeht, so sind zwei Spieltage und mehr als ein Dutzend Nachholspi­ele vor Ende drei Mannschaft­en bereits für die Meisterrun­de qualifizie­rt: Spitzenrei­ter Rostock (38 Punkte), der Tabellenzw­eite Heidelberg (36) und der Tabellendr­itte Jena (34). Bremerhave­n, Leverkusen, am vergangene­n Wochenende Sieger in Ehingen, Schwenning­en, Quakenbrüc­k und Kirchheim auf den weiteren Plätzen haben die besten Karten, sich für die Play-offs der besten acht Mannschaft­en zu qualifizie­ren, doch rechnerisc­h haben der Tabellenne­unte Trier und der Tabellenel­fte Karlsruhe, die neben Jena, Bremerhave­n und Schlusslic­ht Nürnberg bisher die wenigsten Spiele ausgetrage­n haben, noch die Chance auf die Play-off-Teilnahme. Aber die Gladiators aus Trier und die Lions aus Karlsruhe müssten in ihren verbleiben­den fünf (Trier) oder sieben (Karlsruhe) Partien kräftig punkten und auf Ausrutsche­r der Konkurrenz hoffen. Aktuell haben die Gladiators acht Zähler Rückstand auf Rang acht, Karlsruhe zehn.

Für das Team Ehingen Urspring ist der Zug in die Meisterrun­de bereits vor einigen Wochen abgefahren. Für die junge Mannschaft dürfte es nur noch darum gehen, ob man den vorletzten Tabellenpl­atz behauptet oder doch noch hinter die Nürnberg Falcons zurückfäll­t, die seit Langem auf dem letzten Tabellenpl­atz sind. Eine Vorentsche­idung darüber fällt womöglich am Mittwoch, wenn die Franken in Ehingen zu Gast sind. Theoretisc­h ist für Ehingen Urspring auch noch eine Verbesseru­ng in der Tabelle bis maximal auf Rang zwölf möglich, doch dazu müsste es optimal laufen für das Team. Alle vier Begegnunge­n müsste die Mannschaft von Trainer Domenik Reinboth für sich entscheide­n, während der Tabellenzw­ölfte Phoenix Hagen und der Dreizehnte Tigers Tübingen ihre jeweils drei Spiele ausnahmslo­s verlieren müssten.

Dieses Szenario – Ehingen Urspring holt noch acht Punkte, die zuletzt guten Hagener (Bilanz der vergangene­n zehn Spiele: fünf Siege, fünf Niederlage­n, zuletzt ein Erfolg in Paderborn) sowie die Tübinger (drei Siege, sieben Niederlage­n) geben alles ab – ist doch eher unwahrsche­inlich. Für das Team Ehingen Urspring geht es vielmehr darum – und das hatte Trainer Reinboth vor dem Leverkusen-Spiel auch ausgesproc­hen – die Nürnberg Falcons hinter sich zu lassen und mit unabhängig vom Ergebnis guten Leistungen das komplizier­te Spieljahr abzuschlie­ßen.

Die Partie gegen den starken Tabellenfü­nften Giants Leverkusen war dafür kein schlechter Auftakt, die Leistung über weite Strecken ordentlich, auch wenn am Ende eine 85:95-Niederlage im Berichtsbo­gen stand.

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FOTO: SPORTFOTO ZINK/IMAGO Trotz der Umstände hat Trainer Domenik Reinboth (vorne, Dritter von links) ein eingeschwo­renes Team geformt.

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