Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Digitaler Auftritt beschert 23 Punkte
Riedlingerin Melanie Weißenberg erringt ersten Rang bei „Jugend musiziert“
RIEDLINGEN - 2020 hatte sich Melanie Weißenberg im Fach Klavier solo für den Landeswettbewerb von „Jugend musiziert“qualifiziert. Corona jedoch machte ihn unmöglich. Ein Jahr später wütet das Virus noch immer, doch Musikschulen und Wettbewerbs-Veranstalter haben reagiert und sich – gleich auf Landesebene – das Spiel der Kinder und Jugendlichen per Video zusenden lassen und beurteilt. So auch die Bruno FreyMusikschule Biberach, an der die 13Jährige aus Riedlingen von Anita Bender unterrichtet wird. Diesmal trat sie als Begleiterin am Cembalo von David Jedud aus Biberach an, der sich mit seinem Solo-Instrument Blockflöte den Juroren stellte. 23 Punkte und ein erster Preis war Melanies Lohn. David erreichte ebenfalls einen ersten Preis. Für die Weiterleitung zum Bundeswettbewerb allerdings fehlte ihm ein Punkt.
Zum Üben kam er aus Biberach nach Riedlingen, die beiden Lehrerinnen Anita Bender und Maren Bader waren digital zugeschaltet. Lediglich von September bis Dezember 2020 gab es Präsenzunterricht. Die Hoffnung, in den Fasnetsferien in der Musikschule üben zu können, zerschlug sich. Immerhin war den beiden jungen Musikern mit dem Refektorium des einstigen Hospitals zum Heiligen Geist in Riedlingen eine sehr stimmungsvolle Umgebung für ihr Wettbewerbsspiel beschert. Melanie Weißenberg ist der Raum vertraut, hat sie doch schon mehrmals bei Ausstellungseröffnungen auf dem Conrad Graf-Flügel musiziert. Davids Mutter filmte den Auftritt per Video für den Landeswettbewerb.
Eigentlich wollte sich Melanie noch als Begleiterin am Klavier mit einem Cellisten den Juroren präsentieren. Jeden zweiten Tag fuhr sie dazu nach Biberach und probte mit Alexander Hauptmann. Doch dann wurde der Wettbewerb für die Streicher abgesagt, bedauert das Mädchen, welches das Kreisgymnasium Riedlingen besucht.
Am 13. Mai stellt sich Melanie der nächsten Herausforderung. In der Solowertung für Cembalo tritt sie bei einem Wettbewerb für Instrumente der Alten Musik in Dortmund mit Werken von Johann Sebastian Bach, François Couperin, Domenico Scarlatti und Jan Pieterszoon Sweelinck an. Sie hofft, dass er vor Ort stattfinden kann. Bei ihrer ersten Teilnahme in Nordrhein-Westfalen im Jahr 2018 erspielte sie sich einen ersten Preis.