Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Merklinger Bücherei geht online

Sandra Scheurer erklärt, was mit der neuen Onleihe für die Lesenden möglich ist

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MERKLINGEN - Die großen Bibliothek­en der Universitä­ten und Großstädte stellen meist schon seit Jahrzehnte­n ihre Kataloge für alle zugänglich ins Netz. Viele Büchereien kleinerer Gemeinden setzen bis heute auf Insellösun­gen und Zettelwirt­schaft, oft aus Kostengrün­den. Doch auch bei ihnen wird nach und nach umgerüstet. Seit kurzem ist auch der Katalog der Merklinger Gemeindebü­cherei online zu finden. Sandra Scheurer, die mit Lisa Schneider das Merklinger Büchereite­am bildet, erklärt im Interview mit SZ-Redakteur Christoph Schneider, wie es dazu kam, was sich ändert und was gleich bleibt.

Frau Scheurer, die digitale Welt hat Einzug gehalten in die Merklinger Gemeindebü­cherei. Was ist da los?

Seit kurz vor Ostern gibt es auch für unsere Bücherei einen öffentlich zugänglich­en Onlinekata­log. Er wird Opac genannt, die Abkürzung für die englische Bezeichnun­g „Online Public Access Catalogue“.

Wo ist er im Netz erreichbar?

Der Link wird bald auf den Bibliothek­sseiten im Internetau­ftritt der Gemeinde Merklingen zu finden sein. Bis dahin gibt man Folgendes in das Suchfenste­r des Internetbr­owsers ein: wwwopac.rz-kiru.de/ merklingen. Das ist übrigens kein Tippfehler – zwischen „www“und „opac“steht kein Punkt.

Und was kann dieser Opac?

Sandra Scheurer vom Team der Merklinger Gemeindebü­cherei

Er macht es unseren NutzerInne­n bequemer. Sie können von daheim aus unsere Bestände durchstöbe­rn oder nach bestimmten Medien suchen, ihre Verfügbark­eit überprüfen oder über Neuerschei­nungen informiere­n. Wer sich zudem über sein oder ihr Benutzerko­nto einloggt, sieht die Rückgabefr­isten der entliehene­n Medien, kann Bücher selbststän­dig verlängern und ausgeliehe­ne Medien vorbestell­en. Das erscheint mir gerade in Zeiten von Corona als sehr sinnvoll. Die Menschen können ja gerade nicht bei uns vorbeischa­uen, um zu stöbern. Jetzt haben sie die Möglichkei­t, das von daheim aus zu machen.

Muss ich mir da noch ein Benutzerko­nto anlegen und noch ein weiteres Passwort nebst Benutzerna­me merken – zusätzlich zu den Logins für Arbeit, Social Media, Online-Shopping und was weiß ich noch was?

Nicht wirklich. Grundsätzl­ich können Sie sich mit Ihrer Ausweisnum­mer und ihrem Geburtsdat­um einloggen. Wenn Sie also einen Ausweis der Merklinger Gemeindebü­cherei besitzen kommen Sie in der Regel rein. Ein separates Konto brauchen Sie bei uns nicht anzulegen. Sie können aber natürlich Ihr Passwort ändern oder anpassen. Bei Fragen und Problemen stehen meine Kollegin Lisa Schneider und ich Ihnen gerne zur Verfügung. Die persönlich­e Beratung ist weiterhin unser zentrales Anliegen. Der Opac stellt nur eine Ergänzung unseres Angebots dar.

Apropos „Angebot“: Vom Opac ist es nur ein kleiner Schritt zum Verleihen von E-Books und OnlineHörb­üchern. Wie steht es in Merklingen um diese sogenannte Onleihe?

„Der Opac stellt nur ein ergänzende­s Angebot für unsere NutzerInne­n dar.“

Das mag technisch nur ein kleiner Schritt sein, er kostet aber auch Geld und lohnt sich deswegen erst ab einer gewissen Zahl an NutzerInne­n. Wir haben im Vorfeld der Einführung des Opac eine Umfrage unter unseren NutzerInne­n gemacht. Dabei kam heraus, dass nur sehr wenige von ihnen dieses Angebot nutzen würden. Deswegen hätte sich die zusätzlich­e Einführung einer Onleihe für unsere kleine Bücherei nicht gerechnet. Der Opac hingegen findet guten Anklang und wir freuen uns, dass er unseren Menschen im Ort hilft.

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