Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Das ganze Land ist „rote Zone“
Immer noch vermeldet Italien hohe CovidZahlen. Immer noch sterben täglich zwischen
200 und 500 Menschen. Insgesamt starben seit Beginn der Pandemie mehr als 111 000 Italiener. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt bei fast 222. Etwa 13 Prozent aller Italiener erhielten bereits eine Erstimpfung, sieben Prozent sind komplett geimpft.
Regierungschef Mario Draghi versucht, das regional sehr unterschiedlich gehandhabte Impfmanagement national zu vereinheitlichen. Während die Impfkampagne in der Region Latium um die Hauptstadt Rom vorbildlich läuft, herrscht in der Lombardei logistisches Chaos, verbunden mit einer Vielzahl von Skandalen. Der von
Draghi als oberster Impfmanager ernannte General Francesco Paolo Figliuolo soll dafür sorgen, dass bald 500 000 Italiener pro Tag geimpft werden – vorausgesetzt, es gibt ausreichend Impfstoff.
Alle paar Tage gibt die staatliche Covid-19-Kommission, die der Regierung untersteht, die Einstufung der Regionen vor, von weiß (keine Auflagen) bis rot (alles geschlossen). Mindestens bis Ende April, so entschied die Regierung, wird ganz Italien eine rote Zone sein. Restaurants und Bars sind geschlossen, dürfen aber ausliefern. Kultur- und Sportstätten bleiben dicht. Die Bewegungsfreiheit ist eingeschränkt. Proteste gegen diese Auflagen wie in Deutschland gibt es in Italien nur vereinzelt.