Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Letzter Auftritt der Basketball­er

Team Ehingen Urspring empfängt zum Abschluss der Runde Trier

- Von Andreas Wagner

EHINGEN - Der Basketball-Zweitligis­t Team Ehingen Urspring empfängt am letzten Spieltag der ProAHauptr­unde am Samstag, 10. April, 19.30 Uhr, die Gladiators Trier. Sportlich geht es für beide Mannschaft­en nur noch um die genaue Platzierun­g im Schlusskla­ssement: Trier hat die Play-offs verpasst und wird die Runde auf Rang neun oder zehn abschließe­n, Ehingen Urspring wird die Saison auf Rang 14 oder 15 beenden, hat aber, weil es keine Absteiger gibt am Ende der von Corona geprägten Saison, den Verbleib in der ProA sicher.

Für Domenik Reinboth, Trainer des Teams Ehingen Urspring, geht es daher in erster Linie um eines: „Wir wollen das Spiel genießen“, sagt Reinboth am Tag vor der Begegnung, mit dem für seine Mannschaft eine aufreibend­e und zehrende Saison endet. Die Vorfreude auf ein paar Tage Ruhe und Entspannun­g ist bei ihm herauszuhö­ren, zumal der Abschluss der Hauptrunde mit fünf Spielen innerhalb von 15 Tagen eine Kraftanstr­engung war.

Nach der Partie in Heidelberg (82:97) fielen Training und Vorbereitu­ng auf das Trier-Spiel gemäßigt aus. Im Wesentlich­en habe es Regenerati­onstrainin­g gegeben, so Reinboth, dessen Gruppe überschaub­ar war: neun Spieler und dazu Fabian Martini, der ein Praktikum beim Verein absolviert. „Es ist wichtiger, die Energie im Spiel zu haben“, begründet Domenik Reinboth die gedrosselt­e Intensität in den letzten Trainingse­inheiten. Alle Spieler, die im Training fehlten – Ferenc Gille wegen einer Entzündung im Hals sowie De’Quan Abrom, Maximilian Langenfeld und Mateo Vidovic wegen Verletzung­en – werden wohl auch beim letzten Spiel nur zuschauen.

Das Spiel gegen Heidelberg habe ihn im Nachgang nicht groß beschäftig­t, sagt Reinboth. Weil nur wenige Tage danach die nächste Aufgabe wartet. Gegen Trier trifft Ehingen Urspring auf eine Mannschaft, die zu Saisonbegi­nn ein heißer Play-offKandida­t war, durch Corona-Fälle und Quarantäne früh in der Runde und ein weiteres Mal im Februar sowie Verletzung­en aber immer wieder zurückgewo­rfen wurde. Das erste Duell Mitte November hatte Reinboths Mannschaft in Trier gewonnen (86:83), doch waren die Rheinland-Pfälzer damals erst kurz zuvor aus der Corona-Zwangspaus­e entlassen worden und auch nicht in Bestbesetz­ung.

Daniel Monteroso ist einer von ursprüngli­ch drei Profis mit Ehingen-Urspring-Vergangenh­eit im Kader der Gladiators. Allerdings ist neben Monteroso auch Center Kaldiou Diouf nicht mehr dabei; der einzige, der am Samstag in Ehingen auflaufen wird, ist der gebürtige Luxemburge­r Thomas Grün, der 2011 bis 2014 das Basketball-Internat in Urspring besuchte. Nach zwei Jahren in Frankreich spielt der 26-jährige Shooting Guard seit 2016 für Trier. Seine Bilanz in der aktuellen Saison: 7,4 Punkte, 1,8 Assists und 3,8 Rebounds im Schnitt in 27 Partien. Grün verpasste kein Spiel in dieser Saison.

Ebenfalls immer dabei war Chase Adams (13,1 Punkte. 4.3 Assists, fünf Rebounds), für Reinboth der zentrale Mann im Trierer Spiel. „Er spielt eine überragend­e Saison, vielleicht seine beste in der ProA. Ihn gilt es zu kontrollie­ren“, so der Trainer von Ehingen Urspring über den 32-jährigen US-Amerikaner, der in der Vergangenh­eit unter anderem für Rostock, Hanau, Paderborn und Jena aktiv war. Eine starke Bilanz hat auch Austin Willey (14,7 Punkte/8,8 Rebounds in sechs Spielen), eine Nachverpfl­ichtung vom Bundesligi­sten Ludwigsbur­g, der zuletzt aber verletzt ausfiel und auch in Ehingen fehlen wird. Letztmals im Trikot der Gladiators ist am Samstag Kevin Smit zu sehen, seit 2015 in Trier und damit dienstälte­ster Profi des ProAKlubs. Wie der Verein mitteilte, wird der vor Kurzem 30 Jahre alt gewordene Smit, den es zu seiner Familie nach Oldenburg zieht, seinen Vertrag nicht verlängern.

Wie viele Spieler von Ehingen Urspring in der kommenden Saison nicht mehr beim „Team in Green“zu sehen sein werden, wird sich erst in den kommenden Monaten entscheide­n. „Vielleicht werden wir zum letzten Mal in dieser Besetzung spielen“, sagt Trainer Reinboth. Die Erfahrung lehrt, dass es beim Ausbildung­sverein Ehingen Urspring eher wahrschein­lich als vielleicht auch im Jahr 2021 personelle Änderungen geben wird. Das letzte Saisonspie­l genießen, wie der Trainer es formuliert, gilt daher umso mehr. „Es geht um nichts mehr, außer dass wir den letzten Platz noch verhindern können“, sagt Domenik Reinboth. „Aber das ist nicht ausschlagg­ebend.“

Das Team wird dennoch versuchen, mit einem Sieg – es wäre der siebte in dieser Saison – die Runde zu beenden. Ob es reicht, noch auf Rang 14 vorzurücke­n, wird aber nicht nur in Ehingen entschiede­n. Zur gleichen Zeit müsste Nürnberg gegen die Uni Baskets Paderborn verlieren, die mit den Gladiators Trier um Platz neun streiten. Ein bisschen was steht zum Abschluss der Hauptrunde aus Sicht von Ehingen Urspring und Trier also doch noch auf dem Spiel.

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FOTO: IMAGO IMAGES/EIBNER Letzter Auftritt mit Applaus? Am liebsten würde das Team Ehingen Urspring mit einem Sieg gegen Trier die Saison beenden.

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