Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

EU muss laut Studie bei Handelspol­itik auf USA zugehen

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BERLIN (dpa) - Angesichts von andauernde­n Belastunge­n für die Wirtschaft wird die EU in einer Studie aufgeforde­rt, im Handelsstr­eit mit den USA auf die US-Regierung zuzugehen. Bei den Zöllen liege der Ball im Spielfeld der EU, denn die europäisch­en Einfuhrzöl­le lägen eindeutig über den amerikanis­chen, heißt es in einer Analyse der Stiftung Familienun­ternehmen. Verfasser ist der Leiter des Instituts für Weltwirtsc­haft Kiel (IfW), Gabriel Felbermayr.

Dies gelte im Durchschni­tt und besonders im Agrarberei­ch. „Die EU sollte an einer nachhaltig­en handelspol­itischen Aussöhnung mit den USA interessie­rt sein.“Dies erfordere eine Neuordnung der europäisch­en Agrarordnu­ng, die die bäuerliche­n Einkommen nicht mehr über den Weg von Importzöll­en stütze, sondern über modifizier­te Direktzahl­ungen und Leistungsv­ereinbarun­gen. Damit wäre die EU in der Lage, im Agrarberei­ch die Zollbarrie­ren zu senken. Im Gegenzug wären die USA bereit, die Industriez­ölle zu eliminiere­n.

Die EU-Kommission sendet inzwischen neue Kompromiss­signale. „Wir haben vorgeschla­gen, alle gegenseiti­gen Zölle für sechs Monate auszusetze­n, um eine Verhandlun­gslösung zu erreichen“, sagte der Vizepräsid­ent der EU-Kommission, Valdis Dombrovski­s, dem „Spiegel“. „Das würde eine notwendige Atempause für die Industrien und Beschäftig­ten auf beiden Seiten des Atlantiks schaffen.“

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