Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Venet-Haus-Galerie eröffnet Standort in Ulm

Zeitgenöss­ische Kunst: In der Sterngasse eröffnet das Neu-Ulmer Kunsthaus bald eine Dependance

- Von Veronika Lintner

ULM - Mit einer ordentlich­en Portion Euphorie beginnt der neuste Newsletter der Neu-Ulmer Venet-Haus-Galerie: „Es gibt grandiose Neuigkeite­n zu verkünden.“Manche Kunst-Freunde wussten aber schon länger, was jetzt bekannt wird, und wer zuletzt durch die Ulmer Sterngasse schlendert­e, dem fiel der neue Schriftzug am Haus Nummer 14 ins Auge: „Venet-HausGaleri­e“. Hier wird das Neu-Ulmer Kunsthaus bald einen neuen, zweiten Standort eröffnen. Die Galeristin Verena Schneider kündigt an: „Das VenetHaus II soll eine Erweiterun­g für unsere Kunden sein.“

Verena Schneider hat ein klares Ziel vor Augen: Hier, im Herzen von Ulm, möchte sie neuen Spielraum für die Kunst gewinnen – und ihre Galerie noch sichtbarer machen.

Seit ihrer Gründung 2007 widmet sich die Venet-Haus-Galerie zeitgenöss­ischer Kunst, von Malerei bis Skulptur – mit internatio­nalem Format. Künstler wie Dieter Blum und Dietrich Klinge stellen hier aus und Bernar Venet hat für die Galerie nicht nur seinen Namen beigesteue­rt: Eine Venet-Skulptur aus Cortenstah­l ragt am Haus 37 Meter in die Höhe. Schneider betont: Dieses Programm wird sich mit dem neuen, zweiten Standort nicht ändern. Am Konzept möchte sie nicht rütteln. Aber jedes Haus soll nun seine eigenen Stärken ausspielen.

Im „Venet-Haus-II“sollen bald Ausstellun­gen Platz finden, die mitten in der Stadt die Blicke auf sich ziehen. Das Neu-Ulmer Stammhaus möchte die Galeristin in Zukunft dagegen vor allem als Showroom nutzen, für Veranstalt­ungen und besondere, auch exklusive Gelegenhei­ten, Gegenwarts­kunst zu präsentier­en. Verena Schneider erklärt: „Mit unserem ersten

Standort in Neu-Um hatten wir das große Glück, zusätzlich den Neu-Ulmer Skulpturen­garten des Kunstsamml­ers Werner Schneider zu kuratieren.“Diese Sammlung liegt ihr offensicht­lich am Herzen – aber eben doch auch etwas zu gut versteckt. Passanten verirren sich selten durch Zufall in den kleinen Park, im Garten der Kanzleien Schneider Geiwitz. Deshalb sagt die Ulmerin: „Wir möchten uns stärker nach außen präsentier­en, um vielleicht auch ganz neues, potenziell­es Publikum anzulocken.“

Die Galerie erlebt eine Rundumerne­uerung: Das Neu-Ulmer Haupthaus wird aufgefrisc­ht, die neue Dependance entsteht, und bald soll auch ein neuer Internet-Auftritt für die VenetHäuse­r starten. Verstärkun­g für ihr Team hat Schneider nun auch an ihrer Seite: „Seit diesem Jahr haben wir Saskia Leinhoss, als neue Studio Managerin, und Norbert Leins, als Kunstberat­er, ins Boot geholt.“

Mitten in der Kulturkris­e zu expandiere­n – das war zuerst fast ein kleines Glück. Schneider sagt, sie habe zunächst viel Zeit gehabt, sich auf die Arbeit am neuen Standort zu konzentrie­ren. Aber bald entpuppte sich der Lockdown doch als Bremsklotz. „Leider mussten wir die Eröffnung der Venet-Haus II mehrfach verschiebe­n“, erzählt die Galeristin. Seit September sind die neuen Galerie-Räume angemietet, im Januar wollte Schneider Eröffnung feiern. Doch erst jetzt soll es Ende April so weit sein. Dann im Fokus: Ottmar Hörls Werke, konzeption­elle Kunst der Gegenwart. Verena Schneider: „Der Titel lautet: Fluid. Es geht um die fließende Wahrnehmun­g von Kunst“. Und mit Zuversicht blickt sie in die Zukunft. Gemeinsam mit Hörl plane sie schon weitere spannende Projekte – für die zweite Hälfte des Jahres.

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FOTO: HEO In der Sterngasse eröffnet die neue Dependance der Venet-Haus-Galerie.

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