Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Tuning-Szene weicht nach Ehingen aus
Polizei beobachtet eine Verlagerung der Treffen aus Ulm heraus ins Umland
EHINGEN (seli) - Dutzende Menschen feiern ausgelassen, im Hintergrund glänzen die frisch polierten aufgetunten Autos. Diese Art von Ansammlungen, die laut Polizei hauptsächlich von Mitgliedern aus der Tuning-Szene der Region gebildet werden, sorgten vor allem in und um Ulm seit Ostern für Unmut im Rathaus. Als „respektlos“bezeichnete Oberbürgermeister Gunter Czisch diese Treffen, auch die Polizei verurteilte das angeberische Verhalten der Auto-Poser, die vor allem Anwohner mit ihren röhrenden Motoren ärgern. Deshalb wurden etliche öffentliche Plätze und Parkplätze in Ulm am Wochenende gesperrt, um eine Ansammlung von vornherein zu vermeiden. Die Folge: Die Tuner und jungen Menschen in Feierlaune suchten sich eine andere Möglichkeit, um sich zu treffen. Laut Claudia Kappeler, Pressesprecherin des Polizeipräsidiums Ulm, wichen die Poser auch nach Ehingen aus. „Die Treffen haben sich verlagert, in Ehingen haben die Beamten
beispielsweise Personen im mittleren zweistelligen Bereich angetroffen und das Treffen aufgelöst“, berichtet Claudia Kappeler. Bei dem Platz, wo die Beamten die jungen Menschen antrafen, handelte es sich um den Parkplatz bei Mc Donalds, ein als beliebter Treffpunkt bekannter Platz für junge Erwachsene in Ehingen. Doch hat Ehingen ein ähnliches Problem mit den Auto-Posern und Feierwütigen? Claudia Kappeler stellt klar: Bei weitem sei die Szene nicht so vertreten wie es in Ulm aktuell zum Problem wird. „Dennoch haben wir auch in Ehingen am Wochenende unsere Maßnahmen und Kontrollen verstärkt“, so Kappeler.
Insgesamt, so berichtete die Polizei bereits am Sonntag, sprachen die Beamten etwa 250 Platzverweise aus. 93 Personen erhalten Anzeigen, weil sie gegen die Vorschriften der Corona-Verordnung verstießen und sich trotz der belehrenden Gespräche durch die Polizei nicht einsichtig zeigten.