Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Schotterwege im Süden Heroldstatts werden umfassend saniert
Gemeinderat fasst einstimmigen Beschluss – Kosten liegen in diesem Jahr bei 96 900 Euro - Wichtig ist der richtige Wasserabfluss
HEROLDSTATT - Die Gemeinde Heroldstatt wird ihre Schotterwege auf Vordermann bringen. Dies beschloss der Gemeinderat in seiner Sitzung am Montagabend im Karl-EhmannSaal der Berghalle. „Es besteht dringender Handlungsbedarf. Da liegt etwas seit Jahren brach“, erklärte Bürgermeister Michael Weber. So sahen es auch die Ratsmitglieder und teilten die Ansicht des Bürgermeisters.
Sie beschlossen umfangreiche Unterhaltungsmaßnahmen nach einem festgelegten Feldwegekonzept in einem nördlichen und südlichen Teil von Heroldstatt. Die Firma Rösch Schotterwerke darf als günstigste Bieter den Schotter für rund 96 900 Euro liefern und einbauen - „frei Haus“beziehungsweise „frei Weg“, wie es die Ratsmitglieder Michael Hoffmann und Ralf Kölle formulierten.
Einigkeit herrschte im Gremium, dass in Sachen Schotterwege in Heroldstatt was getan werde müsse und bei der Instandsetzung ein Nachholbedarf besteht. „Es ist höchste Zeit, dass bei den Feldwegen was passiert“, erklärte Thomas Salzmann. So sah es auch Werner Knehr: „Gut, dass wir das Thema aufgreifen. Es besteht Handlungsbedarf. Wir müssen die Sanierung anpacken, auch wenn die Angebotspreise für den Schotter über unseren Erwartungen liegen.“Man müsse die Feldwege jetzt richten, sonst gehen sie vollends kaputt, meinte Andreas Fülle. „Wir nehmen jetzt auf einen Schlag für die Feldwege sehr viel Geld in die Hand“, betonte Bürgermeister Weber und schlug vor, in Zukunft die Wege gleich nach und nach instand zu setzen.
Grundlage für die Sanierung der Feldwege in Heroldstatt bildet ein vom Ulmer Büro Wassermüller im Jahr 2017 erstelltes Wegekonzept mit Einstufung der Schadensklassen, erklärte einleitend Bürgermeister Michael Weber. Primär sollten die Schadensklassen 4 und 5 angegangen werden oder Wege, die seit der Schadenserhebung auch in diese Kategorie abgerutscht sind. Die letzten Maßnahmen für den Unterhalt des Schotterwegenetzes in Heroldstatt seien 2016 mit 5000 Euro und 2017 mit 3100 Euro vorgenommen worden. 2018, 2019 und 2020 seien dann außer kleineren Flickarbeiten keine Sanierung- oder Instandhaltungsmaßnahmen ausgeführt worden, informierte Weber und ließ noch wissen, dass für die Feldwegsanierung 70 000 Euro im Haushalt eingestellt seien. Zusätzlich würden noch etwa 23 000 Euro in Form eines Schotterkontingents zur Verfügung sehen. Zudem würden für die Fortsetzung der Feldwegsanierung und den Unterhalt im Haushalt 2022 weitere Finanzmittel eingeplant.
Bauhofleiter Andreas Steinbach berichtete vom Zustand der Feldwege, ging näher auf die Schäden ein und erläuterte Sanierungskonzepte. Häufige Ursache für den schlechten Zustand der Wege bilde fehlendes Wassermanagement und Schmutzeintrag. Daher schlage er vor, nicht sukzessive und punktuell, sondern streckenweise Abschnitte zur Sanierung zu bilden, „um nicht nur die Symptome der schlechten Wege zu beseitigen, sondern auch die Ursachen anzugehen.“
„Die Sache wird nicht billig, denn wir brauchen viel Material“, sagte Steinbach einleitend und machte deutlich, dass die Abwasserableitung von den Wegen das entscheidende Kriterium bilde. Den Wasserabfluss müsse man im Auge haben, das Wasser müsse ablaufen können. „Unsere Schotterwege liegen unter dem Niveau der umliegenden Gemeinden“, meinte der Bauhofleiter und zeigte zwei mögliche Sanierungswege auf: den neuen Schotter mit dem vorhandenen Schmutz und der Erde zu vermengen oder den Humus zunächst abzutragen. Drei Unternehmen seien hinsichtlich der Schotterlieferung angeschrieben worden, wobei nur zwei ein Angebot eingereicht hätten.
Aufgrund der schlechten Zustände der Feldwege schlugen Bürgermeister Weber und Bauhofleiter Steinbach vor, die Sanierung der Feldwege auf Gemarkung Heroldstatt in zwei Bereiche zu gliedern, in einen südlichen und einen nördlichen Teil: Im südlichen Bereich von Heroldstatt beträgt die Wegstrecke 7418 Meter bei einer durchschnittliche Breite von 3,07 Meter. Im nördlichen Abschnitt umfasst die Wegstrecke 4957 Meter bei einer durchschnittlichen Breite von 2,87 Meter.
Hinzu kommt der vordere Höhlenparkplatz mit 874 Quadratmeter. In einem ersten Schritt werden in diesem Jahr die Feldwege südlich von Heroldstatt auf Vordermann gebracht, seitens der Firma Rösch und Söhne aus Feldstetten zu einem Angebotspreis von 96 883 Euro. Pro laufender Meter Feldweg werde in etwa 0,74 Tonne Schotter benötigt. Insgesamt kommen 5500 Tonnen als Schottergemisch und 300 Tonnen als Deckschicht zusammen. „Wir werden Weg um Weg sanieren und nicht alle in einem Aufwasch“, schlug Andres Steinbach vor. Die zu sanierenden Schotterwege im Norden sollen im nächsten Jahr angepackt werden.
Die geplante Feldwegsanierung bezieht sich nur auf Schotterwege. Nicht enthalten sind Maßnahmen für Radwege, dem Breitbandausbau sowie der Modernisierung von Hauptwirtschaftswege. Nach der Sanierung sei die regelmäßige Instandsetzung der Schotterwege und ein jährlicher Unterhalt mit einem Rahmenvertrag geplant, wünschten sich Weber und Steinbach. Im Zuge der Sanierung werde die Gemeinde eine
Abstimmung mit angrenzenden Grundstückseigentümern und Landwirten vornehmen, um eine Inanspruchnahme von öffentlichen Flächen am Fahrbahnrand aufzuheben, ließ Bürgermeister Weber noch wissen. Es soll ausreichend Abstand zu den Wegen eingehalten werden.
Gemeinderat Werner Knehr bat noch abschließend die Landwirte und Hobbybauern, beim Befahren der Feldwege doch sorgsam und pfleglich umzugehen und zu beachten, dass Feldwege keine Wendeplätze darstellen. Sie würden ein Allgemeingut darstellen. Andy Fülle verwies in diesem Zusammenhang darauf, dass ein Großteil der Jagdpacht der Sanierung von Wegen diene und nicht nur Landwirte die Feldwege benutzen, sondern auch viele Radfahrer und Wanderer.
Das Thema Winterdienst auf Feldwegen und etwaige Schäden durch das Schneeräumen wurde noch angesprochen, wobei Bauhofleiter Steinbach deutlich machte, dass seitens der Gemeinde keine Schotterwege geräumt werden. Das mache keinen Sinn und schade nur.