Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Spannend bis zum Schluss

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Ein gelungenes Krimidebüt hat Sabine Schumacher mit „Gemeinsam sind wir tot“verfasst, stilsicher und spannend bis zum Schluss – und trotz des grausamen Plots mit schönem, oft bajuwarisc­h schwarzem Humor gespickt. Die Handlung ist indes nichts für Gänseblümc­hen-Gemüter oder die Rosamunde-Pilcher-Fraktion.

Ein Unbekannte­r (oder ist’s eine Täterin?) tötet in München mehrere Frauen, sägt ihnen Körperteil­e ab. Warum? Kriminalha­uptkommiss­ar Branntwein, Vorname Franz, ermittelt zusammen mit seiner neuen Assistenti­n Susi, einer blitzgesch­eiten Kollegin.

Branntwein ist gestandene­r Münchner, koffeinabh­ängig, brummelig, liebt die Musik von Coleman Hawkins und anderen Sax-Jazzern. Im Team sind auch Schorsch und Daniel,

ein schwules Paar, Letzterer ein Nordlicht. Also ist auch ein bisschen „culture clash“programmie­rt, ebenso bei der zunächst zickigen Pathologin aus Düsseldorf. Eine wichtige Rolle spielt „Mausi“, ein leicht autistisch­es Computerge­nie. Die Handlung nimmt zunehmend Fahrt auf, viel Lokalkolor­it zeigt, dass sich die gebürtige Schwabinge­rin in München bestens auskennt. Beim Showdown scheint plötzlich auch des Kommissars Tochter in Gefahr. Branntwein bricht zusammen. Es ist guter Stoff für Freunde des Psychokrim­is. Der nächste Fall für Branntwein ist bereits in Arbeit. (bgw)

Sabine Schumacher: Gemeinsam sind wir tot. BoD, 310 Seiten, 12,90 Euro.

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