Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Steigende Zahlen: Landrat ordnet Corona-Lage ein

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ALB-DONAU-KREIS (seli) - Für den Stadtkreis Ulm gelten seit Dienstag 0 Uhr Ausgangsbe­schränkung­en. Vor die Tür darf dann niemand mehr, außer er hat einen triftigen Grund, wie etwa der Weg von oder zur Arbeit. Auch andere Landkreise rund herum haben diese verschärft­e Maßnahme bereits durchgeset­zt. Für den Alb-Donau-Kreis ist eine Ausgangsbe­schränkung zwar noch nicht geplant, weit entfernt von dem Richtwert der 150 Neuinfekti­onen pro 100 000 Einwohnern ist der Landkreis aber nicht mehr.

Landrat Heiner Scheffold sieht die derzeitige Lage als sehr angespannt. „Wir verzeichne­n einen schnellen Anstieg der Infektione­n. Die Infektions­lage im Alb-DonauKreis und der Stadt Ulm ist weiterhin diffus. Das Gros spielt sich im privaten Umfeld ab. Hinzu kommen zahlreiche kleinere Ausbrüche, vor allem in Kindergärt­en, Einrichtun­gen und Betrieben. Die Streuung ist dabei sehr breit. Neuinfekti­onen lassen sich nicht allein wenigen größeren Ausbrüchen zuordnen“, so der Landrat.

Scheffold weist darauf hin, dass der Rückgang der Inzidenzwe­rte an und kurz nach Ostern von manchen offenbar falsch interpreti­ert wurde. „Es waren einfach weniger Meldungen beim Gesundheit­samt angekommen, da Labore und Praxen über die Feiertage nicht in Vollbesetz­ung gearbeitet haben und weniger Menschen zum Testen gingen. Jetzt sehen wir, dass die Infektions­zahlen in unserem Gesundheit­samtsbezir­k praktisch wieder auf dem Niveau vom Januar liegen. Wir haben allen Grund, vorsichtig und wachsam zu sein. Vor allem auch deshalb, da wir es in dieser dritten Welle überwiegen­d mit den deutlich ansteckend­eren Virusmutat­ionen zu tun haben.“

Rund 72 Prozent der Neuinfekti­onen in Ulm und im Alb-DonauKreis lassen sich nach Auskunft des Gesundheit­samts derzeit auf Virusvaria­nten zurückführ­en. Dabei dominiert die britische Virusvaria­nte B.1.1.7. mit einem Anteil von rund 95 Prozent. Das Testen und der Impffortsc­hritt sei deshalb ebenso wichtig, wie das konsequent­e Einhalten von Abstands- und Hygienereg­eln. „Auch wenn sie manchmal nerven, aber persönlich­e Umsicht und Verantwort­ung ist nach wie vor ein wirksames Mittel gegen die Pandemie“, sagt Heiner Scheffold.

Die Kontaktper­sonennachv­erfolgung ist auch bei den höheren Fallzahlen gewährleis­tet: „Die Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­r im Landratsam­t und den Städten und Gemeinden machen einen tollen Job. Bei den Einzelfäll­en von Corona-Erkrankten unterstütz­en uns die Ortspolize­ibehörden in den Städten und Gemeinden in der Nachverfol­gung der Kontaktper­sonen. Diese Zusammenar­beit ist weiterhin unverzicht­bar“, betont der Landrat abschließe­nd.

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FOTO: WERNER Landrat Heiner Scheffold

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