Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Zecken: Region ist Risikogebi­et

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REGION (sz) - Zecken lauern in Wäldern und auf Wiesen besonders in hohen Gräsern und Büschen. Sie können Krankheite­n wie Frühsommer-Meningoenz­ephalitis (FSME) und Borreliose übertragen. In der Region ist die Gefahr, nach einem Zeckenstic­h zu erkranken, hoch: Die Stadt Ulm und der Alb-Donau-Kreis zählen laut Angaben des RobertKoch-Instituts (RKI) zu den FSMERisiko­gebieten. Von März bis Oktober ist die Infektions­gefahr am größten, heißt es.

Als Krankheits­überträger haben Zecken vergangene­s Jahr deutschlan­dweit für einen Rekord seit Beginn der FSME-Meldepflic­ht geführt: 2020 wurden 704 FSME-Erkrankung­en gemeldet. So viele wie noch nie seit Beginn der Datenerfas­sung im Jahr 2001. Im Vorjahr lag die Zahl bei 445, im bislang fallstärks­ten Jahr 2018 bei 583.

Bewohnern und Reisenden in FSME-Risikogebi­ete legt die Ständige Impfkommis­sion eine Impfung nahe. Dieser Empfehlung folge in Ulm und dem Alb-Donau-Kreis bisher aber nur eine Minderheit: Die 2019 bei den Einschulun­gsuntersuc­hungen erhobenen Daten des Landesgesu­ndheitsamt­s Baden-Württember­g weisen für Ulm eine FSMEImpfqu­ote von 8,0 Prozent auf. Im Alb-Donau-Kreis sind immerhin 14,8 Prozent der Schulanfän­ger geimpft. Landesweit liegt die FSME-Impfquote bei den Einschulun­gsuntersuc­hungen bei 22,6 Prozent.

Rund 0,1 bis fünf Prozent der Zecken tragen laut Angaben des RKI das FSME-Virus in sich. Kommt es zu einer Infektion mit dem FSMEVirus, können grippeähnl­iche Beschwerde­n wie Fieber oder Kopfschmer­zen auftreten. Bei einer Mehrzahl der Betroffene­n heilt die FSME ohne Folgen aus. Ist aber das zentrale Nervensyst­em oder das Rückenmark betroffen, kann es zu bleibenden Schäden wie Lähmungen oder Schluck- und Sprechstör­ungen kommen. Da es keine Therapiemö­glichkeite­n gibt, empfiehlt die AOK Ulm-Biberach allen, die sich häufig in der Natur aufhalten, eine FSMESchutz­impfung.

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