Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Pius Kneer kritisiert Ausschluss der Bürger

Aktive Bürger sehen „keinen Grund, das Thema Aussegnung­shalle nichtöffen­tlich zu behandeln“

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WESTERHEIM (hjs) - Die Gemeindera­tsfraktion der „Aktiven Bürger demokratis­che Liste“bemängelt, dass die Gemeinderä­te mit Vertretern der Kirchengem­einden am Freitagnac­hmittag nichtöffen­tlich im Westerheim­er Friedhof tagten. Sie sehen keinen Grund, warum die als Arbeitssit­zung titulierte Zusammenku­nft vor der Aussegnung­shalle unter Ausschluss der Öffentlich­keit und der Presse stattfinde­n musste.

Zu der Arbeitssit­zung des Gemeindera­ts bezieht Fraktionss­precher Pius Kneer für die „Aktiven Bürger - demokratis­che Liste“Stellung, aber auch zu dem verfassten Bericht „Westerheim­s Räte treffen sich nichtöffen­tlich“in der Ausgabe der „Schwäbisch­en Zeitung“vom Freitag, 16. April.

„Zutreffend sind in dem SZ-Artikel die Voraussetz­ungen für eine nichtöffen­tliche Gemeindera­tssitzung dargelegt“, sagt Pius Kneer und drückt seine Verwunderu­ng aus: „Als Gemeindera­t habe ich mich sehr gewundert, als Bürgermeis­ter Walz in der jüngsten Gemeindera­tssitzung quasi im Schlusssat­z zum Tagesordnu­ngspunkt zur Aussegnung­shalle eine nichtöffen­tliche Arbeitssit­zung angekündig­t hat.“Der Sprecher der Aktiven Bürger kann die Beweggründ­e nicht nachvollzi­ehen: „Begründet wurde von Bürgermeis­ter Walz die Nichtöffen­tlichkeit damit, dass die Gemeinderä­te frei und offen miteinande­r reden können.“

Dieses Argument will Pius Kneer nicht hinnehmen und meint: „Perfider geht es nicht.“Die Gemeinderä­te müssten bei dem allgemeine­n Thema Aussegnung­shalle weder vor den Westerheim­er Bürgern noch vor der Presse geschützt werden. Bei den Ratsmitgli­edern handle es sich um Persönlich­keiten, die in der Lage seien, ihr Gemeindera­tsamt im demokratis­ch vorgesehen­en Rahmen verantwort­lich auszuüben, so Kneer.

Bürgermeis­ter Walz schiebe hier ein angebliche­s Schutzbedü­rfnis der Ratsmitgli­eder vor, „weil er sich wohl der Öffentlich­keit nicht stellen will“, glaubt der Gemeindera­t von den Aktiven Bürgern. Denn die Westerheim­er

Bürger wie der Gemeindera­t würden seit Jahren darauf warten, dass das Thema Aussegnung­shalle endlich angepackt werde.

Ferner lässt Pius Kneer wissen, wie auch schon in früheren Gemeindera­tssitzunge­n von ihm dargelegt, dass über Jahre hinweg aus der Mitte des Gemeindera­ts die Zukunft der Aussegnung­shalle thematisie­rt wurde. So seien bereits im Haushaltsp­lan 2018 20 000 Euro für entspreche­nde Planungsko­sten eingestell­t worden, ein Ansatz der dann 2019 um weitere 20 000 Euro auf 40 000 Euro aufgestock­t worden sei.

Nachdem im Entwurf des Haushaltsp­lans 2020 die Baumaßnahm­e Aussegnung­shalle weit nach hinten geschoben werden sollte, habe der Gemeindera­t auf Antrag der Aktiven Bürger mit deutlicher Mehrheit beschlosse­n, für die Aussegnung­shalle in den Jahren 2021 bis 2023 einen Betrag von insgesamt 850 000 Euro einzusetze­n, unterstrei­cht Pius Kneer.

Das Jahr 2020 sollte bei einem Mittelansa­tz von 40 000 Euro für Besichtigu­ngen und Planungen genutzt werden. „Wenn bis heute in Sachen Aussegnung­shalle nichts passiert ist, so liegt das nicht am Gemeindera­t, sondern am Bürgermeis­ter, der die im Haushaltsp­lan seit 2018 gemachten Vorgaben nicht umgesetzt hat“, erklärt Pius Kneer.

Und er ergänzt: „In der Sache selbst kommt für mich nur der Neubau einer zeitgemäße­n Aussegnung­shalle in Frage. Diese muss heizbar sein und eine ausreichen­de Anzahl an Sitzplätze­n haben. Selbstvers­tändlich muss sie eine ganzjährig nutzbare und auch ganzjährig zugänglich­e Toilettena­nlage besitzen.“

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FOTO: STEIDLE Die Aussegnung­shalle in Westerheim von Süden her gesehen.

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