Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Nur Gewinner oder nur Verlierer

- Von David Drenovak d.drenovak@schwaebisc­he.de

Es ist schon paradox: Die Stadt Blaubeuren selbst hat keine Marktsatzu­ng, aber die Teilgemein­de will sich nun eine geben. Was anmutet wie eine Provinzpos­se, ist nach eingehende­r Betrachtun­g ein vielschich­tiges Problem. Dass der Markt an sich der Ortschaft und damit allen Bürgern nützt, kann und will, soweit bekannt, niemand abstreiten. Aber ein Markt ist eben ein Markt und auch wenn er besonders in Zeiten, in denen soziale Kontakte eingeschrä­nkt sind, noch mehr an seiner Bedeutung als Treffpunkt für die Dorfgemein­schaft gewinnt, so ist er doch keine Dorfhocket­e. Wenn Anwohner unter einer Lärmbeläst­igung leiden, ist das nicht in Ordnung. Genauso wenig ist es zulässig, Einzelfäll­e zum Generalver­dacht zu machen.

Deshalb ist es gut, Regeln zu vereinbare­n. Somit werden alle Interessen geschützt. Damit man diese aber formuliere­n und in strittigen Punkten einen Kompromiss finden kann, müssen die unterschie­dlichen Parteien miteinande­r reden. Das muss auch während Corona gehen und sollte vor allem vom Ortschafts­rat schnell forciert werden. Denn wenn das Ergebnis zu lange auf sich warten lässt, wird es niemanden mehr geben, der den Markt organisier­en will und auch die Händler werden ausbleiben. In Zeiten wie diesen, in denen dezentrale Nahversorg­ung eine immer wichtigere Rolle spielt, wäre das für Asch ein gravierend­er Verlust, der alle zu Verlierern macht.

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