Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Uniklinik: Schon 30-Jährige werden behandelt
Corona-Patienten in Ulm werden immer jünger – Und ihre Behandlung dauert immer länger
ULM (rau) - Deutschland impft – trotzdem laufen die Intensivstationen voll. Auch das Ulmer Uniklinikum hat einiges zu tun.
Insgesamt 30 Covid-19-Patienten versorgte die Ulmer Uniklinik am Montag, so eine Sprecherin auf Anfrage der „Schwäbischen Zeitung“. 17 von ihnen befänden sich auf der Intensivstation und davon müssten wiederum 14 invasiv beatmet werden. Sechs dieser Patienten würden außerdem zusätzlich mit extrakorporalem Gasaustausch (ECMO) behandelt. Angewendet wird dieses Verfahren bei Patienten, deren Lunge schwer geschädigt ist oder deren Lungenkreislauf nur eingeschränkt funktioniert.
Was die Auslastung angeht, hält sich die Klinik mit konkreten Zahlen zurück. Nur so viel: Aufgrund der aktuellen Entwicklung der Fallzahlen sei die Lage in der Region „zunehmend angespannt“. Was dies konkret bedeutet, ist unklar. Die Klinik weist aber darauf hin, dass neben Covid-19Patienten auch „zahlreiche“andere Patienten (ohne Corona) intensivmedizinisch versorgt würden.
Wann die Klinik die Kapazitätsgrenze erreicht haben könnte, beziehungsweise, ob diese schon in Sicht ist, beantwortet die Klinik ausweichend. Bettenkapazitäten würden weiterhin „bedarfsgerecht“zur Verfügung gestellt. Das bedeute, dass Normalpflegebetten und Intensivbetten in definierten „Eskalationsschritten“
verfügbar gemacht werden könnten.
Auch wenn die meisten über 80Jährigen durch eine Impfung mittlerweile geschützt sein dürften – Klinik: „Wir sehen nahezu keine über 80jährigen mehr auf der Intensivstation, dies ist ein klarer Erfolg der Impfungen“– erkranken nach wie vor viele Menschen schwer an Corona. Und sie werden immer jünger, laut Uniklinik seien die aktuellen Patienten „deutlich jünger“als während den ersten beiden Wellen.
Aktuell liege der Altersdurchschnitt der an der Uniklinik behandelten Covid-19-Intensivpatienten „deutlich unter 60 Jahren“. Es müssten sogar Patienten im Alter von 30 bis 50 Jahren intensivmedizinisch versorgt werden. Auch erscheine die aktuelle Verweildauer deutlich verlängert und könne gerade bei jüngeren Patienten „mehrere Monate“betragen.