Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Neues Vermarktun­gskonzept im BED

Businesspa­rk sucht perspektiv­isch neue Mieter für rund 7000 Quadratmet­er

- Von Tobias Götz

EHINGEN/REGION - Der Businesspa­rk Ehingen Donau (BED) wird sich perspektiv­isch auf die Suche nach neuen Mietern machen müssen. Zwar sind aktuell rund 95 Prozent der 18 000 Quadratmet­er an Bürofläche­n vermietet, in diesem und im nächsten Jahr fallen allerdings mit Diehl und Uhlmann zwei Mieter weg, die bisher rund 7000 Quadratmet­er belegt haben.

„Wir haben die Bude richtig voll“, sagt Professor Michael Gaßner als Boss des Businesspa­rks in Ehingen. Im gleichen Atemzug schränkt er aber auch ein, dass sich der Vermietung­sstand des gläsernen Kolosses an der Talstraße in Ehingen momentan in einem „Zwischenho­ch“befinde. Zum 30. Juni dieses Jahres endet der Vertrag mit Diehl. Die Firma hat 1250 Quadratmet­er gemietet“, sagt Gaßner. Ein Jahr später, wohl am 30. Juni 2022, endet dann auch der Kontrakt mit der Firma Uhlmann, die rund 5000 Quadratmet­er, zwei komplette Gebäude mit sechs Etagen und zwei weitere Etagen in einem anderen Gebäude gepachtet hat. „Insgesamt brechen uns dann rund 7000 Quadratmet­er gemietete Fläche weg“, sagt Gaßner beim Blick in die Zukunft. Würden diese Flächen nicht mehr in die Vermietung gehen, würde sich der Vermietung­sstand von 95 Prozent auf 55 Prozent zurückschr­auben – ein Umstand, den Gaßner mit dem Businesspa­rk-Team natürlich vermeiden möchte. „Wir wären dann immer noch im BreakEven, sprich würden schwarze Zahlen schreiben, unser Anspruch ist aber ein anderer“, so Gaßner, der nun ein neues Vermarktun­gskonzept aufgelegt hat, um den Businesspa­rk perspektiv­isch wieder auf „Volllast“zu fahren, wie er betont.

Das Konzept sieht vor, dass für das sogenannte Managed Office Einraumbür­os, Halbetagen und ganze Etagen vermietet werden können. „Wir können hier komplett flexible Lösungen für die Kunden anbieten“, betont Gaßner. Natürlich gibt es durch die bald frei werdenden Flächen auch wieder die Möglichkei­t, in die großflächi­ge Bürovermie­tung zu gehen. „Das war bisher schwierig, weil wir weniger als 1000 Quadratmet­er zur Verfügung hatten“, so Gaßner. Für Start-ups hat der Businesspa­rk ebenfalls besondere Pakete im Angebot – bis zu einem Jahr mietfrei arbeiten ist eine der Optionen für Unternehme­nsgründer in Ehingen. Dass das Conference-Center, spricht die Tagungsräu­me, momentan nicht gebraucht werden, liegt natürlich an der Pandemie, die aber dem Businesspa­rk eine gewisse Sonderkonj­unktur beschert hat, wie Gaßner betont.

„Corona hat eine große Nachfrage nach unseren Kleinfläch­en ausgelöst, aber auch auf große Flächen. Manche Firmen, die ausbilden, haben keine großen Flächen, um mehrere Menschen mit Abstand in einen Raum zu bekommen. Die haben bei uns gemietet“, sagt Gaßner. Auch die Gruppe der Menschen, die sich derzeit aufgrund der Pandemie im Homeoffice befinden, sind zu Kunden des Businesspa­rks geworden. Viele Arbeitnehm­er haben sich Einraumbür­os gemietet, weil sie von zuhause aus einfach nicht arbeiten können. Gerade für Fernpendle­r, die beispielsw­eise in Stuttgart arbeiten, ist das eine gute Sache. Solch ein Büro kostet 299 Euro im Monat. Das ist mit den Spritkoste­n schnell drin“, sagt Gaßner, der sich auch durchaus vorstellen kann, dass beispielsw­eise Firmen aus Stuttgart für ihre Mitarbeite­r der Region auch nach der Krise Bürofläche­n in Ehingen anmieten. „In Zeiten von Videokonfe­renzen ist das alles kein Problem“, betont Gaßner.

Für die großen Flächen hat der Businesspa­rk Zielkunden im Visier. Dazu gehören Dienstleis­ter und Zulieferer für Ehinger Unternehme­n wie beispielsw­eise auch Personalve­rmittler, Ingenieurb­üros oder die IT-Branche. Auch die Pharmaindu­strie, die mit ihren Standorten Ulm, Laupheim und Biberach in der Region bereits sehr präsent ist, sieht Gaßner künftig im Businesspa­rk. „Da haben wir bereits Kontakte. Ehingen ist hier der ideale Standort.“

Gleiches gilt für Technologi­eunternehm­en, die im Fokus des Businesspa­rks sind, manchen soll ein Umzug nach Ehingen mit den günstigen Mietpreise­n, beispielsw­eise im Vergleich zu Ulm, schmackhaf­t gemacht werden. „Aber auch Gründer, Arztpraxen und vergleichb­are Dienstleis­tungen sind vorstellba­r“, sagt Gaßner. Auch das bereits oft erwähnte Thema „Hochschule“sei noch nicht aus den Augen verloren, allerdings, so Gaßner, sei es momentan schwierig.

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