Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Mehr Breitband für Merklingen
Neubaugebiet soll über Bahnhofstraße angeschlossen werden – 320 Meter für 91 000 Euro
MERKLINGEN - In Merklingen wird aktuell einiges gebaut und das wird so schnell nicht aufhören. Neben Großbaustellen, wie beispielsweise dem neuen Bahnhalt und dem Wohngebiet „Beurer Tal“sorgen Verwaltung und Gemeinderat dafür, dass auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten der Infrastrukturausbau nicht stillsteht. Ein großes Thema und ein wichtiger Standortfaktor, der in den kommenden Jahren sicherlich noch an Bedeutung gewinnen wird, ist der Breitbandausbau. Deshalb wird auch dieser mit der jüngsten Entscheidung der Ratsmitglieder weiter vorangetrieben. Um dabei möglichst sparsam zu agieren sucht die Verwaltung immer wieder nach Synergieeffekten.
So sollen nun auch im Rahmen einer Baumaßnahme des Albwerks Leerrohre für Glasfaseranschlüsse in der Bahnhofsstraße mitverlegt werden. Diese Leitung soll nicht nur die Straße selbst, sondern das bereits erwähnte Wohngebiet „Beurer Tal“anbinden. Die Baumaßnahme des Albwerks wird von der Firma Leonhard Weiß ausgeführt und erstreckt sich, was den Breitbandausbau der Gemeinde angeht auf rund 320 Meter Länge. Auf die Kommune kommen dadurch Kosten in Höhe von rund 91 000 Euro zu. „Wenn alles gut läuft, bekommen wir das sogar gefördert. Dafür sind die Anträge von der Gemeinde schon über Komm.Pakt.net eingereicht“, informierte Merklingens Bürgermeister Sven Kneipp in der jüngsten Ratssitzung die Gremiumsmitglieder. Er habe dem Votum hier zwar etwas vorgegriffen, aber da es um bares Geld für die Gemeinde gehe, wollte er keine Fristen verstreichen lassen. Ein Zurückziehen der Förderanträge sei zudem jedoch möglich gewesen, falls der Rat nicht der Empfehlung der Verwaltung gefolgt wäre.
Alleine die Ersparnis, welche durch die Mitverlegung bei der Baumaßnahme des Albwerks für die Gemeinde entstehen würde liegt laut den betreuenden Experten des Ingenieurbüros Wassermüller im Bereich zwischen 20 bis 30 Prozent gegenüber der Eigenverlegung. Außerdem sei es schwer zu vermitteln, dass die Gemeinde die Verlegung in einem oder zwei Jahren mache und dann neue Gehwege wieder aufzureißen. Die Zahlen und das Angebot sind durch die Experten geprüft worden. Alles entspräche den üblichen Preisen, versichert das Büro Wassermüller.
„Den Breitbandausbau haben wir seit einigen Jahren auf der Agenda. Wir sind gut voran gekommen. Aber an dieser Strecke von nur 300 Metern sehen wir welche Kosten das ausmacht. Da ist nicht mal der ganze Straßenzug erfasst. Das sind immense Kosten und ein großer Aufwand, das wird uns noch einige Jahre beschäftigen. Wenn wir das in vier oder fünf Jahren umsetzen wollen, könnten wir in nichts anderes mehr investieren“, so Sven Kneipp.
Der Rat stimmte in der Folge einstimmig für den Ausbau des Glasfasernetzes entlang der Bahnhofstraße.