Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
NABU ruft zur Vogelzählstunde auf
Lauschen und mitmachen bei der „Stunde der Gartenvögel“vom 13. bis 16. Mai
REGION (sz) - Amsel, Drossel, Fink sind da – und wo steckt das Rotkehlchen? Welche und wie viele Vögel durch unsere Gärten und Parks flattern, zeigt wieder das Himmelfahrtswochenende vom 13. bis 16. Mai: Der NABU ruft gemeinsam mit dem Landesbund für Vogelschutz (LBV) und der NAJU zur 17. „Stunde der Gartenvögel“auf. Deutschlands größte wissenschaftliche MitmachAktion – gemeinsam mit der Schwesteraktion „Stunde der Wintervögel“– hilft mit ihrer großen Datenmenge dabei, ein genaues Bild von Zu- und Abnahmen in der Vogelwelt unserer Gärten und Parks zu liefern.
„Die Stunde der Gartenvögel hatte in den vergangenen Jahren starke Zuwächse an Teilnehmenden, doch die Corona-Pandemie hat diesen Trend noch deutlich verstärkt. Immer mehr Menschen zieht es nach draußen und so wächst auch das Interesse an der Natur vor der Haustür“, freut sich Stefan Bosch, Fachbeauftragter für Vogelschutz des NABU Baden-Württemberg. Er ist gespannt, ob 2021 ein neuer Rekord aufgestellt wird. Vor einem Jahr hatten mehr als 19 000 Menschen im Südwesten – und damit im Vorjahresvergleich mehr als doppelt so viele – eine Stunde lang rund 354 500 Vögel in über 12 700 Gärten, Parks oder auf dem Balkon gezählt.
Die Chancen stehen gut, den ersten öffentlich gewählten Vogel des Jahres, das Rotkehlchen, zu sehen: „Fast jeder Garten hat seinen eigenen Jahresvogel“, so der NABU-Vogelexperte. Im langjährigen Mittel wird das Rotkehlchen innerhalb einer Stunde in fast jedem zweiten Garten entdeckt. „Weil die Vögel sehr territorial sind und außer ihrem Partner keine weiteren Artgenossen im Revier dulden, bleibt es bei maximal zwei“, so Bosch. Wenn es um die häufigsten Gartenvögel geht, liegt das Rotkehlchen daher nur auf Rang 13 – hält sich aber seit Beginn der Aktion im Jahr 2005 stabil.
Während das Rotkehlchen mit seiner orangeroten Brustfärbung und seiner zutraulichen Art besonders leicht zu erkennen ist, geben andere Arten wie die Mönchsgrasmücke mit ihrem abwechslungsreichen Gesang oder der oft im Laub versteckte Buchfink mitunter Rätsel auf. „In Bäumen und Sträuchern sind die gefiederten Sänger meist gut versteckt. Umso schöner, wenn man sie anhand ihrer Stimmen unterscheiden kann“, erklärt NABU-Artenschutzreferent Martin Klatt. Zum Miträtseln und Kennenlernen lädt er in seinen Videos auf www.youtube.com/c/NABUBadenWürttemberg ein, in denen Eselsbrücken zu den Gesängen der bekanntesten heimischen Gartenvögel führen.
Und so funktioniert die Vogelzählung: Von einem ruhigen Plätzchen im Garten, Park, auf dem Balkon oder vom Zimmerfenster aus wird von jeder Vogelart die höchste Anzahl notiert, die im Laufe einer Stunde gleichzeitig beobachtet werden konnte. Wer noch etwas üben möchte, findet unter www.stundedergartenvoegel.de viele Infos, darunter Porträts der 40 häufigsten Gartenvögel (www.nabu.de/gartenvoegel), einen Vogeltrainer (https://vogeltrainer.nabu.de) und Vergleichskarten von leicht zu verwechselnden Vogelarten.
Die Beobachtungen können bis 24. Mai online, unter www.stundedergartenvoegel.de, mit der NABUVogelwelt-App (www.NABU.de/vogelwelt), per Post oder Telefon gemeldet werden. Eine kostenlose Rufnummer ist am 15. Mai von 10 bis 18 Uhr geschaltet: 0800/1157115. Zwischenstände sind ab dem 13. Mai auf www.stundedergartenvoegel.de abrufbar und können mit vergangenen Jahren verglichen werden.
Für kleine Vogelexperten hat die Naturschutzjugend NAJU die „Schulstunde der Gartenvögel“(17. bis 21. Mai) ins Leben gerufen. Weitere Informationen dazu unter www.NAJU.de/sdg.