Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Radikaler Wechsel
Zu „DFB-Chef Keller soll zurücktreten“(3.5.):
Man kann es fast nicht glauben und ich bin entsetzt, dass der Präsident des 7,2 Millionen Mitglieder starken Deutschen Fußball-Bundes (DFB) Fritz Keller seinen Vize Rainer Koch in einer Präsidiumssitzung mit dem Nazirichter Roland Freisler verglich. Freisler stand an der Spitze der Unrechtsjustiz, wurde „Henker in Robe“genannt und war als gnadenloser „Blutrichter“gefürchtet. Als Nazi-richter war Freisler verantwortlich für etwa 2600 Todesurteile, darunter auch für die der Geschwister Sophie und Hans Scholl sowie Graf Stauffenberg. Und so frage ich mich und viele andere Fußball-Mitglieder im DFB, wie konnte es überhaupt so weit kommen, dass Keller einen solch unsäglichen Nazivergleich gemacht hat. Dabei sollte doch der im September 2019 gewählte Fritz Keller als Hoffnungsträger den ramponierten Ruf des DFB in Sachen Steuerrazzien, Rassismusdebatte und dubiose finanzielle Ungereimtheiten lückenlos aufarbeiten und liefern. Man hat den Eindruck, als gäbe es an der Spitze des DFB einen Machtkampf, wo in einem Kartell von verschachtelten Seilschaften jeder gegen jeden sticht und haut. Nach dem Nazivergleich kann das Urteil der Ethikkommission nur ein sofortiger Rücktritt von Präsident Fritz Keller sein. Und der DFB braucht im Präsidium und an seiner Spitze einen radikalen Personalwechsel mit neuen Köpfen, die das Vertrauen der Amateurund Profivereine im DFB besitzen.
Karl Maier, Unterkochen
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