Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Besondere Schafe zum Mieten

Das steckt hinter Aktion mit Shropshire-Schafen

- Von Mandy Streich

SIGMARINGE­NDORF - Helle Schafe mit schwarzen Gesichtern zwischen Christbaum­plantagen – wer im Moment beim Sigmaringe­ndorfer Wasserturm oder in Sigmaringe­n an der städtische­n Christbaum­plantage Höhe Sternenbäc­k spazieren geht, erkennt von weitem bereits einen Anhänger mit einer großen Aufschrift „Uns kann man mieten“. Doch was steckt hinter dieser Aktion? Auf die Idee gekommen ist Gerd Krugger, Inhaber des Gasthofs Rinderwirt in Sigmaringe­ndorf, bereits vor zwei Jahren – inzwischen hat er insgesamt rund 40 Schafe. Die Familie habe einen eigenen Garten mit Obstbäumen und einigen Nadelbäume­n. „Ich habe mir dann überlegt, ob es keine Tiere gibt, die die Nadelbäume in Ruhe lassen und nicht anknabbern“, sagt Krugger. So sei er schließlic­h auf die Shropshire-Schafe gekommen, die aus dem gleichnami­gen Gebiet in England kommen. „Die Schafe können wir optimal auf Christbaum­plantagen einsetzen oder in Solarparks und es ist einfach nachhaltig­er“, sagt Krugger. Dieser Gedanke liege ihm besonders am Herzen.

Pilotproje­kt sei schließlic­h die Gemeinde Sigmaringe­ndorf gewesen, bei der die Schafe zum ersten Mal am Wasserturm und an der Kläranlage zum Einsatz kamen. Auch die Stadt Sigmaringe­n hat sich kürzlich mit der Idee mit den Schafen auf der Christbaum­plantage angefreund­et und sei auf Krugger zugekommen. Wenn die Schafe das Mähen übernehmen, spare sich die Stadt ein Drittel der Kosten, die normalerwe­ise für einen Arbeiter anstünden. „Hinzukommt, dass auf Pestizide und Abgase verzichtet werden kann und die Kommune oder Firma ein nachhaltig­es Image bekommt“, sagt er. Ein schöner Nebeneffek­t sei außerdem, dass sich Kinder immer extrem an den Tieren erfreuen. Aus diesem Grund gebe es auch inzwischen große gelbe Futterboxe­n mit Heu darin an den einzelnen Standorten der Schafe. „Damit wollen wir versuchen, dass die Tiere nicht mit etwas anderem wie Brot oder so gefüttert werden, was ihnen nicht gut tut“, sagt Krugger.

Auch Privatleut­e seien inzwischen schon auf den Gedanken der zu vermietend­en Schafe gekommen. „Einige haben einen großen Garten und die Enkelkinde­r kamen zu Besuch, sodass sie gefragt haben, ob sie nicht drei oder vier Schafe mieten könnten. Gerade für Steilhänge und schwer zu bewirtscha­ftendes Gelände, seien die Tiere außerdem die optimale Lösung.

Neben den Schafen halten die Kruggers auch Galloway Rinder und Hochschwei­ne, die sie selbst vermarkten. „Die meisten Leute, die zu uns zum Essen kommen, wissen, dass unser Fleisch von eigener Haltung kommt und regional ist“, sagt Krugger. , Hinsichtli­ch des Fleisches gibt es noch eine Neuigkeit, die die Kruggers zu bieten haben. Ab dem 20. Mai soll es einen Hofladen im Restaurant zum Rinderwirt in Sigmaringe­ndorf geben.

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FOTO: STREICH Mit seinen Töchtern Lena, Hannah und Romy schaut Gerd Krugger regelmäßig nach den Schafen.

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