Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Unverhoffter VfB-Kandidat für Löw
Die Einbürgerung von Borna Sosa beschert dem Bundestrainer eine neue EM-Alternative
MÜNCHEN (SID) - Hansi Flick zögert mit seiner Zusage. Doch sollte er, was allgemein erwartet wird, am Ende doch der erste Mann im deutschen Fußball-Staate werden, so hätte er als Bundestrainer eine überraschende neue Alternative. Borna Sosa vom VfB Stuttgart hat das Einbürgerungsverfahren durchlaufen und ist damit für die deutsche Nationalmannschaft spielberechtigt. Und zwar: ab sofort. Der Linksverteidiger, der beim VfB eine hervorragende Saison spielt, könnte sogar noch bei der EM im Sommer für Deutschland antreten. Er würde sich in eine Liste mit beispielsweise Sean Dundee, Paulo Rink oder Cacau einreihen.
„Wir können bestätigen, dass Borna Sosa die deutsche Staatsbürgerschaft angenommen hat“, teilte der VfB vor dem 2:1 (1:0)-Sieg gegen den FC Augsburg mit. Sosa, 23 Jahre alt und in Zagreb geboren, hat für Kroatien nur in Junioren-Auswahlen gespielt, unter anderem 19-mal für die U21. Deshalb könnte er künftig für das DFB-Team auflaufen. Seine Mutter Vesna stammt aus Berlin.
„Wir kennen den Jungen und beobachten ihn“, bestätigte Nationalmannschaftsdirektor Bierhoff der „Bild“. In 23 Bundesligapartien bereitete der offensivstarke Profi zehn Tore des VfB vor. Sosa, dessen Vertrag in Stuttgart noch bis 2025 läuft, hat mit seinen Leistungen auch das Interesse größerer Clubs in Europa geweckt. Ob es schon für das EMTurnier im Sommer in fünf Wochen reichen wird, ist allerdings offen. „Wir schauen bei unserer Beurteilung natürlich auch über die EM hinaus“, betonte Bierhoff. Das wiederum wäre dann für Flick interessant, der bekundete, den BundestrainerJob „sehr interessant“zu finden.
Joachim Löw hatte zuletzt auf der linken Abwehrseite immer wieder experimentiert. Als Kandidaten auf dieser Position gelten Robin Gosens aus Bergamo oder Marcel Halstenberg von RB Leipzig. Nun könnte die Zukunft den Namen Sosa tragen.