Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Axel-Springer-Verlag bringt „Bild“ins Fernsehen
Sendestart des Free-TV-Kanals soll noch vor der Bundestagswahl sein
BERLIN (epd) - Ein eigener Fernsehsender der „Bild“soll künftig bis zu sechs Stunden Live-Programm am Tag bieten. Die Inhalte dafür liefert die Redaktion der Boulevardzeitung. Der kostenfrei empfangbare Sender unter der Marke „Bild“soll noch vor der Bundestagswahl am 26. September starten, wie der Medienkonzern Axel Springer in Berlin ankündigte. Kern des Fernsehkanals sei ein am Vormittag beginnendes Live-Programm mit News und aktuellen Themen von täglich bis zu sechs Stunden. Es solle mit Dokumentationen, Reportagen und weiteren Formaten ergänzt werden, im Mittelpunkt stünden unter anderem Politik, Sport, VIP, Crime sowie ServiceThemen.
„Bild“-Chefredakteur Julian Reichelt sagte: „Wir wollen Fernsehen machen, das Menschen nicht belehrt, sondern zeigt, was ist. Das Menschen eine Stimme gibt und ihnen aus der Seele spricht.“500 „Bild“-Reporter im ganzen Land würden den Zuschauern dann „erzählen, was geschieht, aber ihnen auch zuhören und sie zu Wort kommen lassen, wo immer sie betroffen sind“. Der Sendestart steht allerdings noch unter dem Vorbehalt der medienrechtlichen Erteilung einer
Sendelizenz durch die Landesmedienanstalt Berlin-Brandenburg (Mabb).
Der Mabb liegt nach eigenen Angaben bislang kein entsprechender Lizenzantrag vor. Dieser sei der Medienanstalt aber angekündigt worden, sagte eine Sprecherin. Ein Lizenzverfahren dauere wegen der Befassung der bundesweiten Gremien Kommission für Zulassung und Aufsicht (ZAK) und Kommission zur Ermittlung der Konzentration im Medienbereich (KEK) etwa zwei bis drei Monate.
Für die Produktion des geplanten Live-Programms werden den Angaben zufolge auch die neuen Studios im Axel-Springer-Neubau mitgenutzt, die Inhalte des Programms kommen aus der „Bild-“Redaktion. Produziert werde „Bild“aus einer neuen TV-Unit in der WeltN24 GmbH, in der Axel Springer künftig die Fernseh-Aktivitäten für „Welt“, „Bild“und N24 Doku bündele. Die Live-Sendestrecke soll zeitlich im Sender N24 Doku von „Welt“gezeigt werden. Programmchef des neuen Senders wird Claus Strunz, Geschäftsführer der WeltN24 GmbH sowie des Bereichs TV/Video bei Springer und Mitglied der „Bild“Chefredaktion.