Kletterwald fordert einheitliche Regelung und Öffnung

Unzufriedenheit und Unverständnis bei Roland Vetter in Laichingen – Das sind die Gründe

LAICHINGEN - Über wackelige Brücken gehen, mit der Seilbahn fahren, von Baum zu Baum und dabei selbst die Geschwindigkeit je nach Können regulieren: Das kann ein großer Spaß sein. Derzeit allerdings nicht. Der Kletterwald in Laichingen ist coronabedingt geschlossen. Eine Schließung, die Roland Vetter als Geschäftsführer vom hiesigen Kletterwald nicht verstehe, zumal andere Einrichtungen dieser Art in Bayer und auch in Baden-Württemberg geöffnet hätten. Seine Forderung ist klar: eine einheitliche und bundesweite Regelung und Klassifizierung, damit die Öffnung, von Kletterparks.

Im Jahr 2007 wurde der Kletterwald in Laichingen eröffnet. Eine solche Zeit, wie jetzt in der Corona-Pandemie, habe Vetter noch nicht erlebt. Keine Öffnungen in den Ferienzeiten: „Wir leben von den Besuchen von Schulen, Betrieben und Vereinen“, macht Vetter klar. Mit „Wir“meint er dabei auch die sieben festen Mitarbeiter sowie weitere gut 30 Aushilfskräfte. Im vergangenen Jahr sei die Saison gar nicht so schlecht gewesen. Da die Menschen nicht in den Urlaub verreisen konnten, suchten sie die Herausforderung und Abwechselung vor der Haustür. Doch jetzt ist der Kletterwald komplett geschlossen.

„In der Corona-Verordnung sind wir bei ,Freizeit und Kultur’ eingestuft. Das ist nicht richtig so. Wir sind eigentlich eine großflächige Sportstätte unter freiem Himmel“, zeigt Vetter auf. Bundesweit würden er und seine Kollegen für einheitliche Regelungen kämpfen. Über die „International Adventure Park Association“, Dachverband für Abenteuerparks und Hochseilgärten, würde ein offener Brief an die Bundeskanzlerin sowie die Ministerpräsidenten geschickt. Outdoor-Sport sei kein Multiplikator bei der Verbreitung von Corona, Klettern sei kein Treiber von Mobilität, dafür aber Förderer von mehr Beweglichkeit und Beschäftigung, Klettern im Kletterwald sei Sport und helfe dem Erhalt von Gesundheit und Klettern in Kletterwäldern sei Individualsport. Darüber müsse die bundesweite Klassifizierung erfolgen. Nach einer solch langen Pandemie bräuchten die Menschen Perspektiven. Diese fordere man ein. Dazu seien Hygienekonzepte erstellt worden.

Stefan Binder, der Hauptamtsleiter der Stadt Laichingen, sagt mit Blick auf den Kletterwald Laichingen: „Der Kletterwald ist im Stufenplan des Landes Baden-Württembergs eindeutig geregelt, da er unter die dort aufgeführte Kategorie Kletterparks/Hochseilgärten fällt“.

Der Stufenplan beinhaltet Öffnungen und Schließungen teilweise abhängig von der jeweiligen 7-Tage-Inzidenz im Stadt- oder Landkreis. Bei der Rubrik „Kletterparks/Hochseilgärten“ist bei einer Inzidenz unter 50, unter 100 sowie über 100 notiert: geschlossen. Binder dazu: „Eine andere Einordnung wäre falsch, das habe ich mit dem Landratsamt besprochen, denn das war schon Thema. Wir können den Kletterwald beim besten Willen nicht in den Bereich Freizeit oder sonstige weitläufige Sportanlagen stecken, da es genau für Kletterwälder eine Regelung gibt“.

Keine guten Aussichten für Roland Vetter und sein Team. Sie sind derzeit damit beschäftigt, den Kletterwald aufzubauen. „Über den Winter hatte man gewisse Fahrgeschäfte abgebaut. Außerdem räumen wir den Wald auf, säubern Toiletten und Imbisswagen“, erzählt Vetter. Die Mitarbeiter würden über das Hygienekonzept (begrenzter Einlass, Onlinebuchungssystem und weitere Handlungsweisen) informiert. „Außerdem sind wir dabei, dass es bei uns auch etwas Neues gibt“, so Vetter. Das bleibe allerdings noch eine Überraschung. Eine Überraschung, die erst in Gebrauch geht, wenn auch der Kletterwald öffnet. Deswegen bleibt Roland Vetter bei seiner Forderung. Eigentlich sei der Kletterwald von Ende März bis fast Ende November geöffnet. Danach sei man noch mit Aufräumarbeiten beschäftigt. Im Jahr 2020 durfte vom 16. Mai geöffnet werden. Eine Schließung kam am 2. November. 350 Gäste seien das Kontingent – normalerweise. Mit dem Hygienekonzept seien es natürlich weniger Besucher, die derzeitige Schließung des Kletterwaldes bleibe für ihn unverständlich.

Der Kletterwald Laichingen hält Interessierte über Möglichkeiten auf dem Laufenden:

www.kletterwald-laichingen.de