Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
So soll Betreuung für die Jüngsten gesichert werden
Stadt Laichingen überlegt, so genannte Großtagespflegestelle an der Mörikestraße einzurichten
LAICHINGEN (msc) - Die Situation hat sich verschärft. Das verdeutlichte die städtische Sachgebietsleiterin Juliane Schneider den Mitgliedern des Kindergartenausschusses bei der jüngsten Online-Sitzung.
Gemeint ist: Die aktuelle Kindergartenbedarfsplanung hat gezeigt, dass die in der Stadt Laichingen derzeit vorhandenen 58 Krippenplätze für die U3-Betreuung im kommenden Kindergartenjahr nicht mehr ausreichen werden. Nach dem im Februar erfolgten Anmeldeaufruf für das Kindergartenjahr 2021/2022 sind laut Schneider bereits mehr Krippenanmeldungen eingegangen, als Plätze frei werden. Nach dem aktuellen Stand würden dann etwa zehn Krippenplätze fehlen. Außerdem müsse davon ausgegangen werden, dass einige Monate vor Beginn des Kindergartenjahres noch weitere Anmeldungen erfolgen.
Zur Schaffung zusätzlicher U3Betreuungsplätzen schlägt die Stadtverwaltung die Einrichtung einer weiteren so genannten „Tagespflege in anderen geeigneten Räumen“, auch Großtagespflegestelle, vor. Die bereits vorhandene – das Tigerle – sei voll belegt und werde gut angenommen. Schneider: Viele Eltern schätzen den kleinen Rahmen, in dem die Betreuung der ein- und zweijährigen Kinder stattfindet.
Geplant ist, dass die Tagespflege an der Mörikestraße 9 in Laichingen
eingerichtet wird. Das Gebäude gehört der Stadt Laichingen, im Obergeschoss befindet sich eine leerstehende Wohnung, die in gutem Zustand ist, so Schneider. Mit dem Tagespflegeverein des Landratsamtes Alb-Donau-Kreis fand bereits eine Besichtigung der Wohnung zur generellen Überprüfung statt, ob diese Wohnung geeignet ist. Sie erfülle alle Anforderungen.
In den Räumlichkeiten könnten sieben Kinder gleichzeitig anwesend sein. Für zwölf Kinder, die jeweils an unterschiedlichen Betreuungstagen anwesend sind, könnte gleichzeitig ein Betreuungsvertrag abgeschlossen werden. Öffnungszeiten von 7 bis 14 Uhr – inklusive Mittagessen – könnten angeboten werden. Für die Betreuung sollen drei Tagespflegepersonen mit einem Gesamtumfang von insgesamt 200 Prozent bei der Stadt angestellt werden. Sofern die Tagesmütter bei der Stadt angestellt werden, werden Zuschüsse, die das Landratsamt ausbezahlt, direkt an die Kommune weitergeleitet. Derzeit beträgt der Zuschuss 6,50 Euro pro Betreuungsstunde und Kind. Es würden also Personalausgabe pro Jahr von 95 000 Euro anfallen. Der Zuschuss des Landratsamtes liege pro Jahr bei 75 000 Euro. Der Abmangel wird also mit 20 000 Euro pro Jahr bemessen. Eine Inbetriebnahme ist abhängig davon, wann Personal zur Verfügung steht. Wünschenswert, so Schneider, sei ein Start im Herbst 2021.
Die Ausschussmitglieder zeigten sich einstimmig mit diesem Vorschlag einverstanden. Einige betonten allerdings den Wunsch, die Einrichtung nicht als Großtagespflegestelle zu bezeichnen, sondern einen entsprechenden Namen dafür zu finden. Daniel Reinhard, der Gesamtelternbeirat, bot an, dass Eltern bei der Spielplatzgestaltung ehrenamtlich unterstützen. Dieses Angebot gelte auch für jene Spielplätze, die derzeit aufgrund von Schadensüberprüfungen gesperrt seien. Bürgermeister Klaus Kaufmann (parteilos) versprach, mit dem Bauamt zu prüfen, ob solch eine Unterstützung rechtlich möglich ist.
Mit der Einrichtung dieser Großtagespflegestelle an der Mörikestraße wird sich der Gemeinderat in seiner Online-Sitzung am Montag, 10. Mai, ab 18.45 Uhr ebenso beschäftigen.