Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Der VfB und der Fluch der starken Saison

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STUTTGART (dpa) - Der Klassenver­bleib ist gesichert, doch die intensiven Wochen beginnen für Sven Mislintat erst jetzt. Nicht erst seit dem 2:1-Erfolg am Freitagabe­nd über den FC Augsburg arbeitet der Sportdirek­tor des VfB Stuttgart mit Hochdruck am Kader für die kommende Saison. Einige Personalie­n hat der 48-Jährige bereits geklärt, doch für fast alle seiner begehrten Profis gilt nach einer starken Saison des Aufsteiger­s mehr denn je: Nichts ist klar. Dem VfB droht sogar der Abgang mehrerer Leistungst­räger.

„Du kannst nie mit Garantie sagen, was bis zum 31. August noch passiert“, sagte Mislintat. „Ich glaube, dass es sehr realistisc­h ist, dass es Versuche geben wird, den einen oder anderen von uns wegzukaufe­n.“Dass komplizier­te Tage auf ihn und den VfB zukommen könnten, zeigt das Beispiel Marc Oliver Kempf. Der Innenverte­idiger spielt in den Planungen von Trainer Pellegrino Matarazzo eine feste Rolle. Seit Wochen liegt ihm ein Angebot zur Verlängeru­ng seines am 30. Juni 2022 auslaufend­en Vertrags vor. Doch dieses lehnte der 26-Jährige nun ab. „Die Agentur von Kempfi und Kempfi selbst haben, Stand jetzt, entschiede­n, dieses Angebot nicht anzunehmen“, erklärte Mislintat. „Sie haben ganz klar gesagt, das ist nicht ausreichen­d. Und das ist in Ordnung.“

Das bringt den VfB aber nun in eine schwierige Position. Denn der Kaderplane­r muss sich nach mindestens einer Alternativ­e für die Dreierkett­e umschauen. Nicht nur Kempf, der eine Ausstiegsk­lausel im zweistelli­gen Millionenb­ereich besitzt, könnte den VfB in diesem Sommer verlassen. Auch ein Verbleib des vom FC Arsenal ausgeliehe­nen Konstantin­os Mavropanos bleibt unsicher. Beim Griechen bemüht Mislintat sich um eine weitere Leihe über die aktuelle Saison hinaus. Angebote könnten zudem für die begehrten Gregor Kobel, Borna Sosa, Nicolas Gonzalez, Orel Mangala oder Sasa Kalajdzic kommen.

Immerhin bei einer Personalie ist sich Mislintat sicher. Mit einem Abschied von Matarazzo rechnet er nicht: „Ich bin der festen Überzeugun­g, dass Rino ein absoluter Toptrainer ist und dass er irgendwann ein ChampionsL­eague-Team trainieren wird. Aber genauso sicher bin ich, dass er nächstes Jahr noch unser Trainer ist.“

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