Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Rettungshubschrauber „Christoph 22“hebt oft ab
Auch wenn derzeit weniger Unfälle passieren, gibt es viel zu tun – Nun wurde der 50 000. Einsatz absolviert
ULM (sz) - Der am Ulmer Bundeswehrkrankenhaus stationierte Rettungshubschrauber „Christoph 22“hat mittlerweile 50 000 Einsätze hinter sich. In den vergangenen Jahren rückte die Crew der ADAC-Luftrettung durchschnittlich zu 1400 Notfällen aus, heuer waren es bereits 450.
Zu seinem Jubiläumsflug von der zweitältesten Luftrettungsstation Deutschlands musste „Christoph 22“abheben, um einen schwer verletzten Motorradfahrer von der Schwäbischen Alb in eine Klinik nach Reutlingen zu transportieren. Noch bevor der Hubschrauber wieder zurückkehren konnte, erreichte die Crew ein zweiter Notruf: Ein Kind mit einem gebrochenen Unterarm sollte ins Universitätsklinikum Tübingen geflogen werden.
„Wenn man 50 000 Einsätze in Relation zur Einwohnerzahl Ulms setzt, hätte nahezu jeder zweite Bürger schon Hilfe aus der Luft erhalten“, sagt Privatdozent Dr. Björn Hossfeld, Leitender Oberarzt am Bundeswehrkrankenhaus und Leitender Arzt an der Luftrettungsstation „Christoph 22“.
Wenn der Hubschrauber abhebt, geht es vorwiegend um internistische Notfälle wie akute Herzkreislauferkrankungen oder Verkehrsunfälle,
Schlaganfälle, Freizeit-, Arbeits-, und häusliche Unfällen. Die Station in Ulm ist „als schneller Lebensretter aus der Luft nicht mehr wegzudenken“, sagt Frédéric Bruder, Geschäftsführer der gemeinnützigen ADAC-Luftrettung. Er lobte die hohe Professionalität und das große Engagement der Ulmer Crew.
Für „Christoph 22“sind insgesamt 28 Teammitglieder im wechselnden Einsatz: drei Piloten sowie 18 Notärzte und sieben Notfallsanitäter. Der Einsatzradius umfasst zirka 70 Kilometer. Einsatzgebiete sind schwerpunktmäßig die Region Ulm/NeuUlm, die Schwäbische Alb sowie Teile von Oberschwaben und BayerischSchwaben. Dieses Jahr wartet noch ein besonderes Jubiläum auf den Ulmer Rettungshubschrauber: Am 2. November 2021 ist „Christoph 22“bereits 50 Jahre im Einsatz.
Mit 141 Notfällen pro Tag bewege sich das Einsatzgeschehen weiter auf höchstem Niveau, erklärt der ADAC. Zwar gingen die Alarmierungen wegen des Corona-Lockdowns insgesamt um rund 4,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr zurück. Dennoch seien die Crews im Jubiläumsjahr so gefordert wie noch nie, was auch an den strengen Sicherheits- und Hygienekonzepten liegt.