Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
„Am Ende überwiegt der Stolz auf das, was wir gemeinsam geschafft haben“
Thomas Hilsenbeck und die Blautopfschule haben es bis ins Finale des Deutschen Schulpreises gebracht
Kurz vor dem Ziel war leider Schluss für die Blaubeurer Blautopfschule. Die Gemeinschaftsschule hat sich im Deutschen Schulptreis 2021 bis ins Finale gekämpft. Auf ’s Treppchen hat es dann knapp nicht mehr gereicht. SZ-Redakteur David Drenovak hat Schulleiter Thomas Hilsenbeck befragt, was die Teilnahme für ein Erlebnis war, wie die Schule die Platzierung aufgenommen hat und wie es in Zukunft weitergehen wird.
Herr Hilsenbeck, ist die Enttäuschung groß, dass es am Ende nicht ganz gereicht hat oder sind Sie mit dem Erreichten glücklich?
Wenn man im Finale steht, will man natürlich gewinnen, das ist klar. Enttäuscht sind wir trotzdem nicht. Die Nominierung für den renommiertesten Schulpreis Deutschlands war eine riesengroße Ehre. Wir standen im Finale mit einer Schule aus dem sonderpädagogischen Bereich, so dass wir immerhin die beste allgemeinbildende Schule im Bereich der individuellen Förderung sind.
Wie haben die Kollegen es aufgenommen?
Am Ende überwiegt der Stolz auf das, was wir gemeinsam im vergangen Jahr und die Jahre zuvor geschafft haben. Es ist eine riesige Anerkennung für die Arbeit der Kolleginnen und Kollegen, von einer so hochkarätigen Jury so viel Zuspruch und ein so tolles Feedback zu bekommen. Top-Schule geht nur mit einem Top-Kollegium. Es freut mich wahnsinnig, dass dieses Engagement der Lehrerinnen und Lehrer eine solche Wertschätzung erfährt.
Was ist Ihr Fazit zum Wettbewerb?
Es war viel Arbeit, aber nun als nominierte Schule im Förderprogramm der deutschen Schulakademie aufgenommen zu sein, freut uns sehr. Wir können uns nun mit den anderen ausgezeichneten Schulen austauschen und mit ihnen weiterarbeiten. Das war die Grundmotivation unserer Bewerbung.
Wissen Sie schon, was Sie mit dem Preisgeld von 5000 Euro machen?
Nein, das wissen wir noch nicht. Das werden wir gemeinsam mit Schülern, Lehrern und auch Eltern besprechen.
Werden Sie sich irgendwann wieder für den Schulpreis bewerben?
Momentan steht diese Überlegung noch nicht im Raum, aber man soll ja nie nie sagen.
Werden Sie am zweijährigen Schulentwicklungsprogramm des Schulpreises teilnehmen?
Ja, klar! Das ist eine so tolle Chance und Bereicherung. Es ist ein Privileg, in diesem Förderprogramm aufgenommen zu sein.
Haben Sie Kontakte geknüpft, wie war der Austausch zwischen den Konkurrenten?
Ja, das konnten wir beim Camp des Deutschen Schulpreises im März bereits tun. Wir werden uns sicher, sobald es die Pandemie zulässt, gegenseitig besuchen.
Werden Sie interessante Konzepte anderer Schulen einarbeiten oder übernehmen?
Das müssen wir sehen. Ein blankes Übernehmen funktioniert in der Schul- und Unterrichtsentwicklung eher weniger. Es wird vor allem um Austausch von Ideen oder um Kollaborationsund Kooperationsmöglichkeiten gehen.