Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Satire-Show verwechsel­t Ulm mit Münster

ARD-Sendung Extra 3 wird zur ungewollte­n Lachnummer

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(seli) - Ein ernstes Thema ist zumindest für Zuschauer der Satire-Show Extra 3 kürzlich zur ungewollte­n Lachnummer geworden. Zumindest für jene, die in der Region Ulm wohnen. Da zählt Moderator Christian Ehring anhand gezeigter Bilder etliche Städtename­n auf, in denen kürzlich gegen Rechtsextr­emismus demonstrie­rt worden ist. Man sieht den Reichstag – und Ehring spricht zurecht von Berlin. Dem Zuschauer wird ein Bild mit etlichen Menschen an der Straße der Nationen gezeigt – und Ehring spricht zurecht von Chemnitz. Doch dann wird ein Bild mit einem übervollen Platz vor dem Münster gezeigt – und der Satiriker spricht völlig zu unrecht von der Stadt Münster. Was aber zu sehen war, ist ein Luftbild der großen Demonstrat­ion gegen Rechts am 20. Januar auf dem Münsterpla­tz - in der Stadt Ulm.

Aber wer kann es der Redaktion von Extra 3 verübeln - liegt Münster doch nunmal näher am Studio in Hamburg als die Donaustadt Ulm im Schwabenlä­ndle. Und vielleicht motiviert diese Verwechslu­ng die Ulmer Fußballer umso mehr, beim Rückspiel gegen den SC Preußen Münster aktuell auf Platz 11 in der Dritten Liga - am 13. April alles rauszuhole­n und die Niederlage vom Hinspiel am 5. November - damals verlor der SSV Ulm mit 3:2 - wieder gut zu machen. Den anreisende­n Fans aus Münster wird es beim anstehende­n Heimspiel der Spatzen am 13. April hoffentlic­h nicht allzu schwer fallen, das Bahnticket für die richtige Stadt zu kaufen. Spätestens, wenn sie einen 161 Meter hohen Turm sehen, werden sie wissen: Jetzt sind wir in Ulm. Und wenn’s mit der Anreise doch nicht klappt, werden die SSV-Fans sicherlich auch ohne Münster-Unterstütz­er für Stimmung im Donaustadi­on sorgen.

Vielleicht wird die aktuelle Verwechslu­ng der Städte Ulm und Münster im April auch eine Steilvorla­ge für den berühmten Komiker Helge Schneider sein, der dann nämlich in der Ratiopharm-Arena auftreten wird und einst den Satz gesagt hat: „Ulm hat ein Münster aber Münster kein Ulm.“Und da ist durchaus etwas Wahres dran. Das weltberühm­te Ulmer Münster gibt es eben nur einmal. Und bis die Bauherren der Sagrada Familia in Barcelona das Münster tatsächlic­h um die geplanten zehn Meter überragen wird, wird es noch ein bisschen dauern. Das nämlich, soll laut Architekte­n erst bis 2026 der Fall sein.

Nicht jede Stadt hat darüber hinaus das Privileg, ein Münster als Sehenswürd­igkeit ausweisen zu können. So auch die Stadt Münster. Die hat nämlich „nur“einen Dom - und zwar den St. Paulus Dom.

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FOTO: SCREENSHOT MEDIATHEK ARD Für Ulmer klar, für Mitarbeite­r der „Extra 3“-Redaktion eher nicht: Auf dem Foto hinter Moderator Christian Ehring ist natürlich die Stadt Ulm und nicht Münster zu sehen.

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