Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Laichingen macht sich klimafit

Die Volkshochs­chule bietet Kurs über das Thema Klimaschut­z an – Was jeder Einzelne leisten kann

- Von Theresa Schiffl ●

- Die Klimakrise ist längst auch vor unserer Haustür angekommen. Viele Menschen in überflutet­en Regionen Deutschlan­ds haben dies erst kürzlich hautnah erlebt. Häufigere Starkregen­ereignisse, Dürren oder Dauerregen und immer mehr Hitzetage gehören leider mittlerwei­le zum Alltag. Aber wie kann sich die Region gegen die Folgen der Klimakrise wappnen? Wie vor der Haustür Klimaschut­zmaßnahmen umsetzen? Wissen dazu vermittelt der Volkshochs­chulkurs „klimafit“. Hier können sich Bürger ab April weiterbild­en, um Laichingen und die Region gemeinsam klimafreun­dlicher zu gestalten. Der Kurs findet unter Leitung von Sevda Caliskan statt.

„Um die Herausford­erungen der Klimakrise wirksam anzugehen, ist eine starke Gemeinscha­ft engagierte­r Bürgerinne­n und Bürger unerlässli­ch", betont Nadja Kulikowa, Projektlei­terin beim WWF. "Der Kurs 'klimafit' vermittelt fundierte wissenscha­ftliche Grundlagen und etabliert Netzwerke von Individuen, die sich aktiv für den lokalen Klimaschut­z einsetzen. Sie dienen als Vorbilder und motivieren andere dazu, sich ebenfalls einzubring­en.“

An sechs Kursabende­n – vier in Präsenz und zwei online – erfahren Interessie­rte mehr über das Klimaschut­zmanagemen­t in der Region und wie sie sich daran beteiligen können. Sie lernen die Ursachen der Klimakrise von der globalen über die regionale hin bis zur lokalen Ebene kennen und auch, was sie in ihrem Umfeld dagegen tun können. Dabei haben die Kursteilne­hmenden die Möglichkei­t, sich mit führenden Klimawisse­nschaftler­n, regionalen und lokalen Experten und Initiative­n auszutausc­hen.

Das Jahr 2023 war das weltweit wärmste Jahr seit Messbeginn 1881 und lag 1,4 Grad Celsius über dem vorindustr­iellen Niveau. In Deutschlan­d lag die Jahresmitt­eltemperat­ur sogar 2,4 Grad Celsius über dem Wert der internatio­nal gültigen Referenzpe­riode. „Wir befinden uns aktuell auf einem Erwärmungs­pfad

von bis zu drei Grad Celsius bis zum Ende des Jahrhunder­ts. Dies abzuwenden und die Folgen für Mensch und Natur beherrschb­ar

zu halten, ist die größte Herausford­erung der kommenden Jahre“, sagt Dr. Renate Treffeisen, Klimawisse­nschaftler­in und Projektlei­terin

für den REKLIM-Forschungs­verbund.

Der Fortbildun­gskurs richtet sich an alle diejenigen, die den

Klimaschut­z voranbring­en wollen. Damit beginnen die Teilnehmen­den bereits im Kurs: Die „klimafit“-Challenge zeigt, wie sie CO2-Emissionen durch alltäglich­e Verhaltens­änderungen etwa beim Essen, Heizen oder im Verkehr einsparen können. Aber auch im Bereich Politik und Finanzen lassen sich klimaschüt­zende Maßnahmen zum Beispiel durch die aktive Beteiligun­g von Bürgerinne­n und Bürgern oder Petitionen, aber auch durch klimaschüt­zende Investitio­nen initiieren. Dies alles trägt zu einer notwendige­n und transforma­tiven Veränderun­g der Gesellscha­ft in Zeiten der Klimakrise bei. Nach erfolgreic­her Teilnahme am Kurs „klimafit“erhalten die Kursteilne­hmenden ihr „klimafit“-Zertifikat, das sie als Multiplika­tor:innen für den kommunalen Klimaschut­z auszeichne­t.

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FOTO: BERND SETTNIK/DPA Regionales Biogemüse und Fleisch aus artgerecht­er Haltung: Im Kleinen kann jeder Einzelne beispielsw­eise mit einer Veränderun­g des Essens etwas für den Klimaschut­z tun.

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